Außenhandel

IHK: Export wird schwieriger

Die Industrie- und Handelskammer sorgt sich um die Folgen der US-Steuerreform – und will auch hier Steuersenkungen.

12.01.2018

Von ST

Die US-Steuerreform wird Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben. „Damit wird ein neuer globaler Steuerwettlauf eröffnet und versucht, heimische Investitionen abzuschöpfen“, so Martin Fahling, IHK-Bereichsleiter International.

Das Steuerpaket des US-Präsidenten soll knapp 1,27 Billionen Euro umfassen. Dazu gehört die Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent. Bei der IHK geht man davon aus, dass die Steuersatzsenkung zu einem deutlichen Investitions- und Innovationsschub führen kann. Dieser würde den Kurs des Dollars mittelfristig steigen lassen. Exporte aus der Region in die USA würden sich entsprechend verteuern. „Das wird vor allem kleine und mittlere Firmen treffen, die nicht vor Ort produzieren können.“ Ob eine belebte US-Konjunktur dies durch eine stärkere Nachfrage nach deutschen Produkten kompensieren kann, hält Fahling für fraglich: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Trump-Administration Exporte absehbar erschweren wird. Die stärkere Besteuerung von Einfuhren wird in den USA aktuell sehr intensiv diskutiert.“ Dazu kommt: Die Steuersatzsenkung macht es für deutsche Unternehmen attraktiv, Investitionen in die USA zu verlagern.

Insgesamt ist die Steuerreform der USA dazu geeignet, den Steuerwettbewerb zwischen den großen Industrienationen zu verschärfen. Deshalb, so die IHK, solle nun auch Deutschland Unternehmen geringer besteuern.

USA und die Region

Die USA sind für baden-württembergische Unternehmen der wichtigste Handelspartner mit einem Exportvolumen von rund 23 Milliarden Euro (2016). Über 400 Unternehmen aus der Region Neckar-Alb exportieren Produkte und Dienstleistungen in die USA oder haben dort Produktionsstätten.