Coronavirus
Hunderte Medizinstudenten helfen an Kliniken im Land
Mehr als 4000 Freiwillige haben sich auf Hilferufe der Krankenhäuser gemeldet. Baden-Württemberg baut die Bettenkapazitäten massiv aus.
Stuttgart/Berlin. In Baden-Württemberg sind inzwischen hunderte Medizinstudenten in den Krankenhäusern im Einsatz, sie unterstützen Pflegekräfte und Ärzte im Kampf gegen das Coronavirus. Eine Umfrage dieser Zeitung bei den Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm ergab, dass sich landesweit mehr als 4000 Studentinnen und Studenten gemeldet haben. Nach Angaben der Universitätskliniken sind mittlerweile über 750 Studentinnen und Studenten aktiv. Besonders groß ist demzufolge die Hilfbereitschaft in Freiburg und Tübingen, wo sich jeweils über 1000 Medizinstudenten auf Aufrufe der Kliniken gemeldet haben.
Die Studenten werden je nach Vorkenntnissen unterschiedlich eingesetzt. Einige unterstützen auf den Stationen, andere helfen bei der Logistik. „Wir sind überwältigt von der großen Anzahl an Studenten, die uns unterstützen möchten“, sagte der Prodekan der Medizinischen Fakultät der Uni Tübingen, Professor Diethelm Wallwiener. Besonders hilfreich seien Studenten mit medizinischen Vorkenntnissen, die Ärzte und Pflegepersonal bei alltäglichen Arbeiten entlasten könnten. Dadurch werden Fachkräfte für die Behandlung von Corona-Patienten frei. „Das ist in der jetzigen Situation Gold wert“, sagt Wallwiener. Auch einige Nicht-Mediziner haben nach Angaben der Unikliniken ihre Hilfe angeboten und unterstützen bei Einlasskontrollen oder bei der Kinderbetreuung.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teilte am Freitagabend in einer Fernseh-Ansprache im SWR mit, dass das Land die Kapazitäten für die Versorgung von Corona-Patienten massiv aufstockt. „Wir rüsten Reha-Einrichtungen, Hotels oder Hallen zu Krankenhäusern um. Wir verdoppeln die Zahl der Intensivbetten“, sagte er. Zudem will das Land Baden-Württemberg die Testkapazitäten deutlich ausweiten, daran arbeitet auch der Bund.