Paul Pogbas Transfer toppt alles – Hoher Erwartungsdruck an den teuersten Fußballer aller Zeiten

Hundert Millionen für „Schicksal“ bei ManU

Paul Pogba ist im Fußball-Transfer-Wahnsinn zum teuersten Fußballer der Welt geworden. Bis zu 110 Millionen Euro ist der Spieler ManU wert.

10.08.2016

Von SID

Superstar-Status: Paul Pogba fuhr in einem protzigen Chevrolet zu seinem neuen Arbeitgeber Manchester. Foto: dpa

Superstar-Status: Paul Pogba fuhr in einem protzigen Chevrolet zu seinem neuen Arbeitgeber Manchester. Foto: dpa

Manchester. Landung im Privatjet, Weiterfahrt im rot-schwarzen ProtzSportwagen, Vorstellung im Hochglanzvideo – schon die Ankunft des nun teuersten Fußballers der Welt verlief standesgemäß. Und Paul Pogba kündigte sofort die Großtaten mit Manchester United an, die irgendwie die irrwitzige Ablösesumme in Höhe von mindestens 105 Millionen Euro rechtfertigen müssen. „Ich beende das, was ich hier angefangen habe“, sagte der 23-Jährige, der einen Fünfjahresvertrag unterschrieb und im Erfolgsfall noch mal fünf Millionen Euro extra kostet, im Vereins-TV des Rekordmeisters. Seine Rückkehr ins Old Trafford, das er 2012 im Streit mit Teammanager-Legende Sir Alex Ferguson verlassen hatte, sei schließlich „Schicksal“. Daran muss man glauben.

„Er ist einer der besten Fußballer der Welt“, sagte Teammanager Jose Mourinho fast schon lapidar. So gut, dass er teurer ist als Gareth Bale (27/Wales), der vor drei Jahren für 100,76 Millionen zu Real Madrid ging, und Cristiano Ronaldo (31/Portugal), der die Königlichen 2009 94 Millionen Euro kostete? „Er ist schnell, erzielt Tore, und er liest das Spiel besser als viele Spieler, die sehr viel älter sind“, lobte Mourinho, der zuvor schon die Ausnahmespieler Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain/ablösefrei) und Henrich Mchitarjan von Borussia Dortmund (42 Millionen Euro) zu den Red Devils lockte: „Mit seinen 23 Jahren hat er die Chance, zum Herzen dieses Klubs zu werden – für die nächste Dekade und darüber hinaus.“ Der Druck auf Pogba könnte also kaum größer sein. Die Erwartungshaltung der Fußball-Welt ist riesig. Wie der junge Franzose damit umgehen kann, hatte sich allerdings wenig vielversprechend bei der Euro 2016 erst vor ein paar Wochen gezeigt. Beim Turnier in seinem Heimatland wirkte Pogba gehemmt. Dem angehenden Superstar, der bei Juve eine starke Saison gespielt hatte, gelang im Scheinwerferlicht wenig. Im verlorenen Finale machte nicht er den Unterschied, sondern Portugals No-Name-Stürmer Eder, dessen Marktwert bei fünf Millionen Euro liegen soll. Pogba, der 275?000 Pfund pro Woche (knapp 330?000 Euro) verdienen soll, war Manchester das 21-fache wert. Die Entscheidung für ManU könne für die Entwicklung Pogbas aber ein wichtiger Schritt sein, meinte Mourinho. „Wenn man der beste Spieler der Welt werden will und zu Barcelona oder Madrid geht, kommt man in Schwierigkeiten“, sagte der Portugiese mit Blick auf die Superstars Lionel Messi und Ronaldo: „Ich denke nicht, dass die anderen beiden großen Jungs dich auf dieses Level kommen lassen.“

Das Level der Ablösesummen, die durch den erst im nächsten Jahr fälligen Mega-TV-Deal der Engländer erreicht wurde, kennt derweil keine Grenzen. Lokalrivale Manchester City mit Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola zahlte am Dienstag 55 Millionen Euro für John Stones an den FC Everton. Ein Abwehrspieler, der erst 22 Jahre alt ist! Juventus hatte zuvor, in freudiger Erwartung der United-Millionen, 90 Millionen Euro für Gonzalo Higuain an den SSC Neapel überwiesen. 50 Millionen zahlte City für den deutschen Nationalspieler Leroy Sané von Schalke 04. 45 Millionen kostete Granit Xhaka (von Borussia Mönchengladbach zum FC Arsenal) – und längst ist das Transferfenster nicht geschlossen.

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Erstellt:
10.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 10.08.2016, 06:00 Uhr

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