Mauer/Heidelberg

Homo heidelbergensis: Fundort-Gemeinde träumt von Museum

Die Gemeinde Mauer (Rhein-Neckar-Kreis) möchte ein Erlebnismuseum rund um den berühmten Kieferknochen des Homo heidelbergensis errichten.

19.04.2019

Von dpa/lsw

John Ehret betrachtet die Replik eines Unterkiefers des Homo heidelbergensis. Foto: Uwe Anspach

John Ehret betrachtet die Replik eines Unterkiefers des Homo heidelbergensis. Foto: Uwe Anspach

Im Heidelberger Institut für Geowissenschaften, in dessen Tresor das menschliche Fossil untergebracht ist, weist man die Begehrlichkeiten aus Mauer zurück. Das kostbare Original sei derzeit am sichersten und für die Wissenschaft am nutzbringendsten Ort verwahrt. Doch ein seit Jahren engagiertes Ehepaar aus Neckarbischofsheim bei Mauer will nun mit einer Stiftung für ein Museum Bewegung in die Sache bringen.

Der Kiefer hat für die Menschheitsgeschichte enorme Bedeutung. Das an einer trockengefallenen Neckarschleife entdeckte Relikt gehört mit seinen 610 000 Jahren zu den ältesten menschlichen Funden in Europa. Auf 800 000 Jahre bringen es nur noch menschliche Überreste in der Höhle Gran Dolina in Spanien.

Der robuste Kiefer mit vielen erhaltenen Zähnen aus Mauer genießt unter dem Namen Homo heidelbergensis als Vorfahre des Neandertalers internationales Interesse. Mit dem 4000-Einwohner-Ort Mauer wird er jedoch selten in Verbindung gebracht.