Unglück

Hoffnung für Vermisste schwindet

Nach der Explosion im Leverkusener Chempark ist der gesamte Schaden noch nicht abzusehen.

29.07.2021

Von AFP

Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten im Chempark. Foto: Chempark/Currenta GmbH

Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten im Chempark. Foto: Chempark/Currenta GmbH

Leverkusen. Einen Tag nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark mit mindestens zwei Toten hat die Betreiberfirma keine Hoffnung mehr, die fünf noch vermissten Menschen lebend zu finden. Das sagte Frank Hyldmar, Geschäftsführer von Currenta, am Mittwoch in Leverkusen. Die Suche nach ihnen ging dennoch weiter. Vier der Vermissten seien Mitarbeiter von Currenta. Bei einem handele es sich um einen Mitarbeiter einer externen Firma. Auch einer der Toten sei bei einem externen Unternehmen angestellt gewesen. Unklar bleibt weiter die Unglücksursache.

Auch der Leiter des Parks, Lars Friedrich, sprach in einem am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Video von „schwindender“ Hoffnung. Über Nacht seien Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen worden. Derzeit werde alles vorbereitet, damit die Ermittlungen zur Unglücksursache beginnen können. Wie hoch der Schaden für Currenta nach der Explosion ist, blieb ebenfalls unklar.

Mindestens zwei Mitarbeiter kamen am Dienstagvormittag bei der Explosion mit anschließendem Großbrand in Leverkusen ums Leben. 31 weitere wurden verletzt, davon einer schwer. Laut Werksleitung ereignete sich die Explosion im Tanklager der Sondermüllverbrennungsanlage des Chemieparks, in der Produktionsrückstände der dort ansässigen Firmen gesammelt und entsorgt werden. Drei Tanks mit organischen Lösungsmitteln gerieten in Brand. Darin befanden sich nach ersten Schätzungen der Betreiber 600?000 bis 900?000 Liter Lösungsmittel.

Wegen der Rauchwolke wurden Warnungen an die Bevölkerung herausgegeben. Bürger wurden aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen sowie das betroffene Gebiet zu meiden. Ob die Rauchwolke und herabfallende Niederschläge giftige Stoffe enthalten haben, bleibt unklar. Zuletzt wurden Dioxinverbindungen im Rauch vermutet. afp