Gemeindeleben in Dußlingen

Hofflohmarkt: Nette Gespräche beim Stöbern

Schnäppchen im ganzen Ort: Der erste Dußlinger Hofflohmarkt am Samstag kam richtig gut an.

19.07.2021

Von Michael Brandt

Zufrieden mit der ersten Ausgabe des Dußlinger Hofflohmarkts: Sabrina Faria mit Mann und Sohn.

Zufrieden mit der ersten Ausgabe des Dußlinger Hofflohmarkts: Sabrina Faria mit Mann und Sohn.

Schon mal Im Gässle, in der Kirchstraße oder Am Wasserbau gewesen? Wenn nicht, dann war der Samstag für Bürgerinnen und Bürger, für Besucherinnen und Besucher aus Nachbargemeinden die beste Gelegenheit. Den Anlass bot der erste Dußlinger Hofflohmarkt, für den die Teilnehmer Straßen, Gassen, Hinterhöfe und Garageneinfahrten zu einer Flaniermaile herausgeputzt hatten. Ohne Gedränge, mit gebührendem Abstand und wenn nötig mit Maske konnte man an den rund 50 Ständen kruschteln – und Gespräche führen mit Menschen, die man lange nicht mehr getroffen hat.

Rundum positive Resonanz
erfuhr auch Sabrina Faria, Ideengeberin dieses erstmaligen Events, in zahlreichen Rückmeldungen von Standbetreibern und Besuchern.

Inspiration aus Öschingen

Hofflohmärkte werden in der Pandemie immer beliebter. „Ich bin von dieser Idee beim Besuch des ersten Öschinger Hofflohmarkts 2020 inspiriert worden“, sagt Sabrina Faria. Warum das auch nicht in Dußlingen probieren?, fragte sich die 37-jährige. Sie mobilisierte zum Mitmachen Freunde und Nachbarn und setzte sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung. „Nachdem wir grünes Licht hatten, haben wir im Februar Flyer gestaltet und verteilt“, erzählt sie. Rund 50 Rückmeldungen habe sie dann erhalten. Die für Mai geplante Veranstaltung musste wegen der Corona-Lage verschoben werden.

Am Samstag klappte es. Und schon um kurz nach 10 Uhr ging es los auf ihrem Grundstück Am Wasserbau. Ihr Mann Bruno, Söhnchen Nando und Mutter Elli Klett begrüßten die ersten Besucher. „Wir wollen im November in unser neues Haus umziehen – und da ist es ganz gut, dass wir das eine oder andere erst gar nicht mitnehmen müssen“, meint Sabrina Faria. Für Hobbybastler sicherlich ein Fundus, denn der hat eine Auswahl zwischen einem fast neuwertigen, fahrbaren Werkzeugschrank und verschiedenen Elektrogeräten.

„Ich bin leidenschaftlicher Uhren- und Schallplattensammler“, verrät Wolfgang Witrekas aus Derendingen. Bei Farias fand er eine Pendeluhr aus den 1960er Jahren. Ein paar Straßen weiter am Stand von Claudia Balke und Mahru Maher gibt es viele Kinderbücher.

Die Stände sind beim Hofflohmarkt im ganzen Ort verteilt, ein Plan gibt Auskunft über deren Standort. Wer alle Stände ansteuern will, benötigt schon ein wenig Ausdauer. Selbstbemalte Hinweisschilder und Luftballons bringen die Besucher auch auf die richtige Fährte, selbst in den hintersten Gassen und Gässchen. Bei Birgit und Christoph Angele in der Kirchstraße 35 landete die neunjährige Emi einen Glückstreffer: ein Barbie-Haus. „Sie hat es von ihrem Taschengeld gekauft“, verrät Mutter Dorothee Buss.

In der Stadelgasse bei Claudia und Jörg Ostermann wuselt es ganz ordentlich. Spielzeug ihrer sechs Kinder, aber auch eine Riesenauswahl an Babyklamotten in ihrem Secondhand-Laden locken vor allem auch junge Familien an. Jörg Ostermann verteilt übrigens auch Schutzmasken, sollte jemand die vergessen haben und es im Laden ein wenig zu eng wird. Noch ein Stückchen weiter, Im Gässle, haben Brigitte und Dieter Jäger „a bissle was verkauft“. So etwa an Nithart Grützmacher einen sehr gut erhaltenen Teppichklopfer, mit dem er auf Rattenjagd gehen will, wie er scherzhaft sagt. Und noch was Kurioses: Aus einem voll ausgestatteten Schmink-Koffer wird für Willy, wenn er dann Lippenstifte und Puderdöschen ausgesondert hat: „Willys Angelkoffer“.

Superdeal mit Kinderbüchern

Letzte Station des Rundganges ist am Stand von Ben und Nik in der Nelkenstraße. Die Brüder haben vor allem Kinderbücher im Angebot. „Wir haben heute schon einen Superdeal gemacht und auf einmal zwölf Stück von ‚Gregs Tagebuch‘ verkauft“, berichtet Ben stolz. Was sie mit den Einnahmen machen wollen, wissen sie noch nicht genau. Auf jeden Fall nicht sparen, sondern irgendwie anders investieren.
Zwölf Bücher auf einen Schlag verkauft: die Brüder Ben und Nik in der Nelkenstraße. Bilder: Michael Brandt

Zwölf Bücher auf einen Schlag verkauft: die Brüder Ben und Nik in der Nelkenstraße. Bilder: Michael Brandt