Tübingen

Hochverratspolitik

Der Rottenburger Friedhold Ulonska berichtete von der aktuellen Situation der privaten Seenotrettung im Mittelmeer („Hilfe ist nur noch eingeschränkt möglich“, 7. Juni, Rottenburger Seite). Dazu gab es einen Leserbrief von Uwe Brauner (17. Juni), der von Ulrich Lenz (21. Juni) kritisiert wurde.

12.07.2019

Von Uwe Brauner, Tübingen

Lenz versucht sich an einer Guillotinierung im Reis-Lakritzki-Ton, allerdings ohne den nötigen Horizont. Fern steht er der Einsicht, „dass die Macht üblicherweise gerne im Schatten operiert, ohne Transparenz und Aufsicht“, dass also „der Verschwörungsmodus der Normalzustand der Macht ist, ihr Wesenskern“. So David Talbot, der die CIA als Schattenregierung der USA analysiert hat und dessen „Schachbrett des Teufels“ bezeichnenderweise trotz Werbeboykott zum Bestseller wurde. Lenz ist wohl auch entgangen, dass Kelly M. Greenhills preisgekröntes Buch „Massenmigration als Waffe“, vom Kopp-Verlag vorm Untergang im deutschen Mainstream gerettet, in den USA von einem hochangesehenen Universitätsverlag herausgegeben wurde. Andererseits scheint Lenz zu ignorieren, dass die Stadtbücherei Udo Ulfkottes Kopp-Renner „Gekaufte Journalisten“ fundiert genug fand, um ihn zu inventarisieren. Auch die Hochverratspolitik der Vasallen-EU scheint Lenz nie heimzuleuchten: Die USA schultern laut einer Untersuchung des IfW trotz „gemeinsamer“ Sanktionen gegen Russland nur 0,6 Prozent des Rückgangs des Handelsvolumens, während Deutschlands Wirtschaft stolze 40 Prozent zu verkraften hatte. Die USA vermeldeten im ersten Jahr der Sanktionen sogar eine Steigerung des Handelsvolumens um 6 Prozent und gehören mittlerweile zu den zehn größten Handelspartnern Russlands, während die europäischen Exporte nach Russland im ersten Jahr der Sanktionen um 10 Prozent und die deutschen sogar um 18 Prozent einbrachen.

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Erstellt:
12.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 12.07.2019, 01:00 Uhr

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