Tübingen

Hitzeschutzmantel

Das TAGBLATT fragte nach Tipps, wie Mensch und Tier die Hitze-Tage gut überstehen („Einen kühlen Kopf bewahren“, 27. Juli).

11.08.2018

Von Uwe Brauner, Tübingen

Bis zur Stunde wurde noch keine geeignete Regime-Change-Strategie erfunden, um die Schreckensherrschaft der Sonne zu brechen, unter der momentan alle Kreatur seufzt. Deshalb breche ich mein Schweigen über zwei sichere Konzepte für einen gelingenden Umsturz. Das erste rettete einst das unter vollem Photonenbeschuss vor sich hin brutzelnde Gehirn eines Bergwanderers gerade noch rechtzeitig, bevor es dem Wahnsinn verfiel: Alle Macht, die es braucht, um der Despotie unseres Zentralgestirns im Nu ein Ende zu bereiten, kommt aus der Mündung der einfachen, 3 Euro billigen Handsprüher vom Baumarkt. Denn strahlförmig oder zu Sprühnebel verfeinernd abgefeuert, verschafft diese einzigartig lebensförderliche Waffe jedem, der sie gegen sich selbst richtet, einen Hitzeschutzmantel aus Wasser: verdampft dieses aus einem eng anliegenden Textil heraus, entzieht es der Haut jene Energie, die zu seinem Übertritt vom flüssigen in den gasförmigen Zustand nötig ist. Die Nähe von Kühltruhen ermöglicht damit sogar kurzfristiges Entkommen in eine andere Jahreszeit. Eine andere Methode, die Bedrückung drastisch zu mildern, ist das Fasten. Führt man dem Körper keine Energie zu, schaltet er nämlich auf Sparflamme und empfindet die Aufheizung von außen nicht mehr als lästig. So wird die Hitze sogar zum Verbündeten im Kampf gegen einen anderen Tyrann. Sie hilft einem, seinen unter falscher Flagge – auf der steht: „Man gönnt sich ja sonst nichts“ – operierenden Terror zu durchschauen und zu bannen.

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Erstellt:
11.08.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 11.08.2018, 01:00 Uhr

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