Klima

Hitze, Feuer, Fluten und Hurrikane

Wetterextreme plagen die USA wie nie zuvor. Forscher sprechen von Katastrophen biblischen Ausmaßes.

28.07.2021

Von DPA

 „Elsa“ hat Florida Anfang Juli Überflutungen gebracht. Foto: Arielle Bader via www.imago-images.de

„Elsa“ hat Florida Anfang Juli Überflutungen gebracht. Foto: Arielle Bader via www.imago-images.de

San Francisco/Washington. Die Vorzeichen für einen langen, trockenen Hitze-Sommer mit Waldbränden und Wasserknappheit im Westen der USA könnten kaum schlimmer sein. „2020 war bereits schrecklich, mit Feuer-Extremen und Rekorden, aber ich bin sehr besorgt, dass es in diesem Jahr noch schlimmer wird“, mahnt Bill Deverell, Professor an der University of Southern California. Sein Wissenschaftsprojekt „The West on Fire“ geht den Ursachen und der Bekämpfung von Waldbränden in Kalifornien und anderen westlichen US-Staaten nach.

Als „apokalyptisch“ beschreibt er die Hitze-Extreme in den vergangenen Wochen im Westen der USA und Kanadas, als eine Hitzeglocke die Region mit Temperaturen von über 45 Grad Celsius im Griff hatte. In dem Ort Lytton wurden 49,6 Grad gemessen, ein Allzeitrekord für Kanada. Die jüngste Hitzewelle wird für hunderte plötzliche Todesfälle verantwortlich gemacht.

Ein Massensterben von Muscheln, Austern, Seesternen und anderen Meerestieren an den aufgeheizten Stränden alarmiert die Wissenschaftler. Der Meeresbiologe Christopher Harley, der den Einfluss von Klimawandel auf Küsten-Ökosysteme untersucht, geht von einer Milliarde toter Meerestiere aus. „Das sind fast schon biblische Ausmaße“, sagt Bill Deverell. Nach einem extrem regenarmen Winter und geringer Schneedecke haben die Waldbrände in Kalifornien in diesem Jahr ungewöhnlich früh angefangen, sind „heißer, häufiger und größer“, sagt Deverell.

Auf der anderen Seite plagen Stürme die USA. Zuletzt zog der Tropensturm „Elsa“ über die Ostküstenstaaten am Atlantik – vor seiner Ankunft in Florida war „Elsa“ zwei Mal kurzzeitig zum Hurrikan hochgestuft worden. Damit war „Elsa“ der erste Hurrikan des Jahres – und außergewöhnlich früh dran. dpa