Augsburg

Historisches Stuttgarter Debakel in Augsburg

Mit einem historisch blamablen Auftritt hat der VfB Stuttgart einen neuen Tiefpunkt im Abstiegskampf erreicht und die wohl letzte Chance auf den direkten Klassenverbleib verspielt.

20.04.2019

Von dpa

Philipp Max (l.) vom FC Augsburg macht das Tor zum 5:0 gegen Torhüter Ron-Robert Zieler (r.) vom VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller

Philipp Max (l.) vom FC Augsburg macht das Tor zum 5:0 gegen Torhüter Ron-Robert Zieler (r.) vom VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller

Während Stuttgarts Coach Weinzierl Teile der Partie zusammengesackt in seinem Trainersessel verfolgte, konnten die Augsburger früh jubeln und am Ende den höchsten Bundesliga-Sieg der Vereinshistorie feiern. Mit nun zehn Punkten Vorsprung auf Stuttgart ist ihnen der Klassenerhalt bei nur noch vier Partien quasi nicht zu nehmen.

Rani Khedira (11. Minute) und André Hahn (18.) eröffneten den Torreigen, mit zwei Doppelpacks schraubten Philipp Max (29./58.) und Marco Richter (53./68.) das Ergebnis in die Rekordhöhe.

Vor 30 660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena hatten sich die Stuttgarter neuen Mut holen wollen. Doch es wurde alles noch viel schlimmer und der VfB kassierte zum vierten Mal in seiner Bundesliga-Historie - und erstmals nach mehr als 33 Jahren - ein 0:6.

Nach einem schnellen Angriff fand Schmid Khedira mit einer Flanke und der Mittelfeldspieler traf volley im Stil eines Torjägers. Danach bereitete Rechtsverteidiger Schmid per Eckball auch das Tor von Hahn vor, der im Strafraum einen Haken schlug und flach in die Ecke traf.

Augsburg überließ den Gästen zunächst gern den Spielaufbau, um dann blitzschnell umzuschalten und zuzuschlagen. „Aufwachen!“, skandierten die mitgereisten VfB-Anhänger nach 25 Minuten - vergeblich. Kurz danach ließ sich Stuttgart wieder übertölpeln. Diesmal vollendete Max eine Vorlage von Richter. „Alle könnt ihr gehen! Alle könnt ihr gehen“, brüllten die frustrierten Gäste-Fans ihren Spielern zu.

Weinzierl hatte nach dem 0:1 gegen Leverkusen umgestellt und unter anderem Offensiv-Routinier Mario Gomez in die Startelf zurückgeholt, der nach seiner Spuck-Attacke gesperrte Mittelfeldspieler Santiago Ascacibar wurde von Emiliano Insua ersetzt. Über dessen linker Seite aber marschierten die Augsburger fast mühelos nach vorne.

Dabei waren die Gastgeber mit Personalproblemen in die Partie gegangen. Torhüter Gregor Kobel wurde nach einer leichten Gehirnerschütterung nicht fit, zudem fehlten die Offensiv-Stammspieler Ja-Cheol Koo und Alfred Finnbogason. Während den Koreaner eine Grippe stoppte, ließ sich der Torjäger aus Island am Donnerstag an der Wade operieren und wird den Rest der Saison fehlen, wie der FCA vor Anpfiff mitteilte.

Die Ausfälle fielen nicht ins Gewicht. Augsburg zeigte kämpferisch eine tadellose Vorstellung, gewann die wichtigen Zweikämpfe und kam mit der Schmidt-Taktik - schnörkellosem und schnellem Konterfußball - zum Ziel. Richter mit einem Schlenzer gelang der vierte Treffer.

Nachdem die Stuttgarter Fans ihr Team mit einem lauten Pfeifkonzert zur 2. Halbzeit auf dem Rasen willkommen geheißen hatten, verließen die meisten schon nach weniger als einer Stunde Spielzeit die Arena. Immerhin blieben ihnen dann die weiteren Gegentore erspart.

Mit einem historisch blamablen Auftritt hat der VfB Stuttgart einen neuen Tiefpunkt im Abstiegskampf erreicht und die wohl letzte Chance auf den...

Mit einem historisch blamablen Auftritt hat der VfB Stuttgart einen neuen Tiefpunkt im Abstiegskampf erreicht und die wohl letzte Chance auf den direkten Klassenverbleib verspielt.

Zum Artikel

Erstellt:
20.04.2019, 21:20 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 20.04.2019, 21:20 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport