Meinung

Hinschauen, um klarer zu sehen

Sie werden sich vielleicht fragen: Warum sieht meine Zeitung heute anders aus als sonst? Wieso beschäftigen sich die Journalisten mit sich selbst, anstatt auf den ersten beiden Seiten und auch im Lokalteil über Entwicklungen in meiner Stadt, meinem Land und das Weltgeschehen zu berichten?

06.11.2019

Von ULRICH BECKER

Chefredakteur SÜDWEST PRESSE Ulrich Becker, Foto: Volkmar Könneke

Chefredakteur SÜDWEST PRESSE Ulrich Becker, Foto: Volkmar Könneke

Ulm. Weil wir glauben, dass es an der Zeit ist, einmal über guten Journalismus zu reden. In Zeiten von Falschmeldungen und Filterblasen ist Vertrauen in solide Recherche ein kaum zu überschätzender Wert. Wir versuchen, diesen Anspruch jeden Tag zu erfüllen. Gelegentlich werden Sie vielleicht ganz anderer Meinung sein – doch ohne uns bliebe vieles unentdeckt, versteckt vor den Augen der Öffentlichkeit.

Deshalb haben heute nahezu alle Zeitungstitel in Baden-Württemberg die gleiche Seite 1. Mit einem gleichlautenden Text und den Unterschriften aller Chefredakteure. Um zu zeigen, dass wir der Wahrheit verpflichtet sind. Deshalb werden Sie in den nächsten Wochen Anzeigen mit den Köpfen meiner Kollegen in Ihrer Zeitung finden. Weil wir Gesicht zeigen wollen für guten Journalismus, für unsere Arbeit. Diese Kollegen schauen jeden Tag genauer hin, damit die Leser klarer sehen. Ihr Einsatz und ihr Verantwortungsbewusstsein prägen die Qualität des Journalismus.

Die Aktion des Verbandes Südwestdeutscher Tageszeitungsverleger (VSZV) soll in den kommenden Monaten weitergeführt werden – mit Geschichten über und rund um die Arbeit der Journalisten. Mehr Informationen finden Sie auch im Internet unter journalismus-zeigt-gesicht.de.