Olympia

Hexenschuss lässt Robert Hartings Traum platzen

Robert Harting ist überraschend bereits in der Qualifikation gescheitert. Beim Licht ausmachen hat sich der Diskus-Star einen Hexenschuss zugezogen.

13.08.2016

Von SID/DPA

Robert Harting überlegt sich, wie es weitergehen soll. Foto: dpa

Robert Harting überlegt sich, wie es weitergehen soll. Foto: dpa

Rio de Janeiro. Robert Harting war völlig konsterniert. Der Diskus-Star brüllte nicht, er schmiss seine Schuhe nicht durch die Luft. Harting war einfach nur geschockt. Sein Traum vom Gold war wegen eines schnöden Hexenschusses geplatzt, der Berliner scheiterte schon sang- und klanglos in der Qualifikation. „Ich habe mir gestern beim Licht ausmachen einen Hexenschuss zugezogen“, berichtete der Olympiasieger von 2012 gefasst. Er habe Spritzen bekommen, aber bei so einem Malheur „kannst du als Rotationssportler nicht viel machen. Ich habe keine Erklärung dafür, tut mir leid“.

Harting war mit großen Hoffnungen nach Brasilien gereist, doch dann lief bei dem 31-Jährigen gar nichts zusammen. Der erste Versuch war ungültig, der zweite Versuch war ungültig und der Druck vor dem allerletzten Wurf dann riesig. Harting hielt ihm nicht stand, sein Diskus flatterte in der Luft und landete nur bei für ihn indiskutablen 62,21 m. Rang 15, viel zu wenig für das Finale der zwölf Besten heute (15.50 Uhr MESZ). Hartings jüngerer Bruder Christoph qualifizierte sich dagegen problemlos mit der drittbesten Weite (65,41 m). Als Elfter rutschte auch Daniel Jasinski (62,83) ins Finale.

Damit verabschiedete sich Robert Harting ohne ein letztes Hurra von der olympischen Bühne. Der Ex-Weltmeister will spätestens nach der EM 2018 in Berlin seine große Karriere beenden. Nach seinem Kreuzbandriss im Herbst 2014 hatte sich Harting zuletzt zurückgekämpft und eigentlich wieder um Gold kämpfen wollen. „Es nervt einfach, man hat irgendwann keine Kraft mehr, sich zurückzukämpfen“, sagte er nun. Und jetzt? „Ich muss mir schon eine Idee holen, wie es jetzt weitergeht. Ich wollte eigentlich mit einem schönen Moment aufhören bei Olympia“, sagte Harting. Bei Olympia wird es nun nichts mehr mit dem schönen Moment, der muss nun bei der EM 2018 folgen. Danach soll endgültig Schluss sein.