Lärm

Hersteller sollen „leiser“ tunen

Staatssekretärin hält lautes Sounddesign von Motorrädern für „völlig unnötig“ und fordert ein Umdenken.

28.08.2021

Von swp

Stuttgart. Verkehrs-Staatssekretärin Elke Zimmer (Grüne) appelliert an die Hersteller von Motorrädern, zur Lärmreduzierung beizutragen. Es sei „absurd“, als Gemeinschaft horrende Summen für Lärmschutzmaßnahmen auszugeben, während Hersteller lautes Sounddesign verbauen und so „völlig unnötig“ Lärm erzeugten, sagte Zimmer nach einem Treffen mit Vertretern der Tuning-Szene.

An dem Gespräch nahm unter anderen Hubert Sommer teil, Chef der Firma Hattech. Der Spezialist für Auspuffanlagen ist laut Ministerium „Leise-Tuner“ und nimmt Geräuschreduzierungen an Motorrädern vor. „Uns persönlich liegt das Thema Geräuschreduzierung schon seit langem am Herzen“, erklärte Sommer. Gerade bei langen Touren sei ein guter Sound wichtig, der aber nicht unangenehm für die Fahrerinnen und Fahrer und das Umfeld sei.

Das Ministerium verwies auf eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) von 2020, wonach fabrikneue Motorräder und Sportwagen unnötig laut seien. Sie seien zwar auf dem europäischen Markt zulassungsfähig. Die gesetzlich festgelegten Lärmgrenzwerte würden aber nur innerhalb der abgeprüften Fahrmodi eingehalten. In der Praxis seien die Fahrzeuge deutlich lauter.

Das Ministerium forderte mehr Unterstützung vom Bund beim Thema Lärmreduzierung. Der Bund müsse sich in EU-Gremien dafür einsetzen, dass die Typprüfung stärker den realen Fahrbedingungen entspreche.