FC patzt vor eigenem Publikum und verliert gegen Aufsteiger Würzburger Kickers mit 1:2

Heidenheimer Nachlässigkeiten eiskalt bestraft

Erster Rückschlag für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Gegen Aufsteiger Würzburg setzte es eine vermeidbare 1:2 (0:1)-Niederlage.

27.08.2016

Von DETLEF GRONINGER

Würzburgs Rico Benatelli (l.) besiegelte mit seinem Treffer in den Schlussphase die Niederlage für den FC Heidenheim. Foto: Imago

Würzburgs Rico Benatelli (l.) besiegelte mit seinem Treffer in den Schlussphase die Niederlage für den FC Heidenheim. Foto: Imago

Heidenheim. Im vierten Pflichtspiel der noch jungen Saison musste der 1. FC Heidenheim eine unnötige 1:2 (0:1)-Pleite gegen die Würzburger Kickers hinnehmen. Eigentlich waren die Platzherren vor 11?100 Zuschauern drauf und dran das Spiel nach einem frühen Rückstand noch zu wenden. Doch eine Unachtsamkeit beim zweiten gefährlichen Angriff der Gäste im zweiten Durchgang machte alle Hoffnungen zunichte. David Pisot hatte einen Pass in Richtung Strafraum geschlagen, der eingewechselte Daniel Nagy leitete das runde Leder mit Hacke an den verdutzten Marc Schnatterer und Mathias Wittek vorbei in den Strafraum und Rico Benatelli (89.) konnte völlig frei zum Siegtreffer einschießen.

Dabei hatten die Heidenheimer nach dem Seitenwechsel mehr von der Partie und kamen durch Marc Schnatterer (60.) nach einer Kopfballvorlage von Tim Kleindienst zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Durch den eingewechselten John Verhoek (71.), der knapp an einer Hereingabe von Schnatterer vorbeigerutscht war, und erneut der FCH-Mannschaftskapitän (82.), der mit einem Schuss an Würzburgs Torwart Robert Wulnikowski gescheitert war, hätte die Partie komplett gedreht werden können. "Wir müssen die bittere Pille nun schlucken und das Positive aus der zweiten Halbzeit ziehen. Wir müssen mehr Konstanz reinbringen, dann sind wir auf einem guten Weg", bilanzierte Schnatterer.

Auch Mannschaftskollege Sebastian Griesbeck hatte sich sein erstes Spiel nach der Verkündung seiner Vertragsverlängerung beim Klub bis 2020 anders vorgestellt. Ausgerechnet die "Maschine", wie das Laufwunder Griesbeck auf der Ostalb genannt wird, stand bei dem Führungstreffer der Würzburger Kickers mit Pate. Bei der allerersten wirklich gefährlichen Aktion in der an Höhepunkten absolut armen ersten Hälfte lief Griesbeck Patrick Weihrauch hinterher ohne ihn effektiv stören zu können. Nach einem Doppelpass mit dem ehemaligen Aalener Nejmeddin Daghfous stand Weihrauch (17.) dann mutterseelenallein im Strafraum und vollstreckte erfolgreich.

Das Bemühen der Heidenheimer noch vor der Pause den Rückstand zu egalisieren konnte ihnen nicht abgesprochen werden. Doch an Ideenreichtum übertrafen sich die Gastgeber nicht gerade. Die langen Bälle in die Spitze verpufften wirkungslos. Schnatterer: "Wir hatten zu viele Stockfehler." Stürmer Bard Finne, nach seiner Einwechslung beim 2:1-Erfolg in der ersten DFB-Pokalrunde Wegbereiter für die Wende beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09 und gegen Würzburg in der Startformation, war völlig abgemeldet. Gäste-Schlussmann Wulnikowski war trotz dem Blick in die tiefstehende Sonne fast beschäftigungslos. Erst nach einem Eckball von Marc Schnatterer und dem Schuss von Tim Kleindienst (42.) aus kurzer Entfernung war er das erste und einzige Mal im ersten Durchgang gefordert.

Die Niederlage wird aber wohl keine Spuren hinsichtlich dem am 9. September über die Bühne gehenden Landesderby beim VfB Stuttgart hinterlassen. Erstmals werden 700 Fans mit einem Sonderzug die Reise zu einem Auswärtsspiel antreten. Insgesamt 2000 Eintrittskarten haben die Heidenheimer schon für diese Partie abgesetzt. Trainer Frank Schmidt war angesichts der deutlichen Leistungssteigerung seiner Spieler in der zweiten Hälfte aber nicht angefressen. Schmidt: "Manchmal wirst Du dafür bestraft, dass du zu viel Initiative ergreifst. Eigentlich war alles gut bis auf das 1:2. Das darf uns nicht passieren."