Bundesliga

Hansi Flick: Neuer kein Risiko

Bayern München will gegen Schalke 04 den Druck auf die Tabellenspitze weiter erhöhen. Nach der Verpflichtung von Alvaro Odriozola hat der Trainer jetzt mehr Optionen – und er vertraut seinem Torhüter.

25.01.2020

Von SID

Die Zuverlässigkeit in Person: Bayern-Keeper Manuel Neuer hat, trotz turbulenter Zeiten, das volle Vertrauen seines Trainers Hansi Flick. Foto: Eibner Foto: asasasas. Guido Kirchner/dpa

Die Zuverlässigkeit in Person: Bayern-Keeper Manuel Neuer hat, trotz turbulenter Zeiten, das volle Vertrauen seines Trainers Hansi Flick. Foto: Eibner Foto: asasasas. Guido Kirchner/dpa

Das Lächeln von Hansi Flick wirkte ein bisschen spitzbübisch. „Ich weiß nicht, ob das mit mir zusammenhängt“, sagte der Trainer von Bayern München schmunzelnd über seinen erfüllten Transferwunsch Alvaro Odriozola: „Ich bin soweit zufrieden.“ Flick hat bekommen, was er wollte: einen rechten Außenverteidiger. Und das ließ er sich auch anmerken. Ob die Leihgabe von Real Madrid allerdings schon am Samstag gegen Schalke 04 (18.30 Uhr/Sky) seine Bundesligapremiere feiert, beantwortete der 54-Jährige nicht konkret.

Aber keine Frage, dieser 24-jährige Spanier sei aus seiner Sicht „ein guter Typ und ein sehr beweglicher Offensivverteidiger“. Alvaro Odriozola mache in den ersten Tagen „einen sehr guten Eindruck“, findet der Bayern-Coach: „Dieser Transfer gibt uns Flexibilität, das wollten wir.“

Die Temperatur in der Personaldiskussion beim Fußball-Rekordmeister war zuletzt bereits deutlich in Richtung Normalwert abgekühlt, verletzte Spieler meldeten sich schneller zurück als gedacht, die Not war etwas weniger akut. Dennoch: Obwohl Flick es wohl öffentlich nicht zugeben würde, Odriozola verkörpert auch die gewonnene kleine Machtprobe mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Nun aber, gleich ob noch mehr auf dem Transfermarkt passiert oder nicht, gilt Flicks Fokus der Tabellenspitze. Auch wenn die Münchner, bei denen Joshua Kimmich nach seiner Gelbsperre zurückkehrt, noch vier Punkte hinter RB Leipzig auf Rang zwei stehen: Jetzt hat der Bayern-Coach die Werkzeuge im Baukasten, die er für die Jagd nach dem achten Titel in Folge benötigt.

Im Duell mit RB Leipzig, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und, ja, derzeit auch noch Schalke 04 rät Flick seiner Mannschaft, allein auf die eigene Leistung zu schauen. „Dann wird es wie in den vergangenen Jahren sein, dass die Meisterschaft nur über uns führt“, sagte Flick. Aber: „Wir sehen, dass sich einiges auch bei der Konkurrenz tut. Alle sind heiß und wittern eine Chance, Meister zu werden.“

Schalke-Coach David Wagner würde das natürlich nie so sagen, er sieht die Königsblauen als klaren Außenseiter. „Kampfansagen wird es nicht geben, ein Punkt wäre Wahnsinn“, betonte er. Doch mit einem Überraschungscoup würde Schalke zum FC Bayern aufschließen. Flick sprach sicher nicht zuletzt deshalb von einem „schwierigen Spiel, wir müssen uns darauf einstellen, dass auch sie uns pressen.“

Die Frage, ob noch mehr als sonst auf Kapitän und Torwart Manuel Neuer geachtet werden könnte, entlockte Flick hingegen nur ein Schulterzucken. „Manuel ist ein Weltklassetorwart, er weiß mit den Dingen umzugehen, da mache ich mir null Gedanken“, sagte der Coach. Zumal der direkte Vergleich mit Bald-Konkurrent Alexander Nübel ohnehin ausfällt, der Noch-Schalker sitzt am Samstag gesperrt daheim vorm Fernseher, Markus Schubert wird Neuers Gegenüber heißen.

Da erwähnte Flick lieber den Zustand bei Weltmeister Lucas Hernandez. „Lucas macht ganz gute Fortschritte, er hat auch beim Zehn gegen Zehn, beim Elf gegen Elf komplett mittrainiert. Mal schauen, wie der Knöchel auf die Vollbelastung reagiert“, sagte er über den 80-Millionen-Rekordeinkauf, der wegen einer Sprunggelenksverletzung fast drei Monate ausgefallen war. Bald noch eine Option mehr, da kann man schon mal lächeln.