Kolding

Handballerinnen mit Kantersieg im WM-Achtelfinale

11.12.2015

Von SID

Kolding. Das Zwischenziel ist erreicht: Deutschlands Handballerinnen haben bei der WM in Dänemark mit einem geradezu unglaublichen Angriffswirbel gegen Südkorea das Achtelfinale erreicht und sich mit einem 40:28 (14:15) gegen den zweimaligen Olympiasieger für den schwachen Turnierstart rehabilitiert. Gestützt auf die glänzend aufgelegte Torhüterin Katja Kramarczyk lief die DHB-Auswahl nach der Pause zu großer Form auf und nutzte das immer konfuser werdende Spiel des Gegners mit Gegenstößen in Serie gnadenlos aus.

Damit steht das Team von Bundestrainer Jakob Vestergaard bereits vor der letzten Vorrundenpartie heute gegen die Demokratische Republik Kongo in der Runde der letzten 16. Mögliche Gegner sind Russland, Norwegen oder Spanien. Sollte es gegen Norwegen gehen, müssten die Deutschen ihr Quartier in Kolding verlassen und nach Fredrikshavn im Norden Dänemarks reisen - wo Norwegen praktisch Heimrecht genießt.

Gegen Korea brauchte das deutsche Team lange, um ins Spiel zu finden. Für die Moral der deutschen Mannschaft spricht die Tatsache, dass sie auch nach zwischenzeitlich deutlichen Rückständen in der ersten Hälfte nicht aufsteckte und sich immer wieder erfolgreich ins Spiel zurückkämpfte. Vestergaard, sonst die Ruhe selbst an der Seitenlinie, ließ sich vom hektischen Geschehen auf der Platte anstecken und wurde vor der Pause mehrfach von den Schiedsrichtern ermahnt.

Hinter einer nicht immer sattelfesten deutschen 6:0-Abwehr, die zunächst deutlich zu viele Zeitstrafen kassierte und gegen die schnellen Koreanerinnen viel zu schwerfällig war, bot Torhüterin Kramarczyk eine bärenstarke Leistung, sie hatte erneut von Beginn an den Vorzug vor der zweimaligen Champions-League-Gewinnerin Clara Woltering erhalten. Die Südkoreanerinnen spielten zudem eine wie üblich sehr offensive Deckung, gegen die sich der deutsche Rückraum zunächst schwer tat.