Nikola Karabatic

Handball-Legende ohne Allüren

Frankreichs Superstar Nikola Karabatic kann in Kroatien zum vierten Mal Europameister werden.

22.01.2018

Von SEBASTIAN SCHMID

Nikola Karabatic weist eine beeindruckende Titelsammlung auf. Foto: afp

Nikola Karabatic weist eine beeindruckende Titelsammlung auf. Foto: afp

Zagreb. 2006, 2010, 2014 – das sind die Jahre, in denen Frankreich die EM gewonnen hat. Setzt man diese Reihe logisch fort, ist klar, wer am 28. Januar die Trophäe in der Arena Zagreb in die Höhe recken wird. Bislang läuft es für den amtierenden Weltmeister in Kroatien nach Plan, als einzige Mannschaft haben „Les Experts“ bisher alle Spiele gewonnen.

Kopf und Dauerbrenner des Teams von Didier Dinart ist einmal mehr Nikola Karabatic. Der 33 Jahre alte Rückraumspieler schickt sich an, zum vierten Mal den EM-Titel nach Frankreich zu holen. Mit drei verschiedenen Vereinen hat er die Champions League gewonnen, zweimal bei Olympia Gold geholt, war dreimal Welthandballer und wurde im vergangenen Januar bei der Heim-WM zum vierten Mal Weltmeister. Insgesamt 49 Titel auf Vereinsebene listet Wikipedia bei Karabatic auf.

Angesichts dieser Erfolgsbilanz stellt sich die Frage, warum er seinem geschundenen Körper die Turnier-Strapazen noch antut? „Ich habe Spaß, in jedem Spiel und in jedem Training“, lautet Karabatics einfache Erklärung.

Der Franzose, eine lebende Handball-Legende, steht völlig entspannt noch eine Stunde nach dem 23:17-Erfolg gegen Schweden in der Interview-Zone. Während alle Teamkollegen längst in der Kabine verschwunden sind und der Pressesprecher nervös auf die Uhr schaut, beantwortet Karabatic ausführlich Fragen.

Star-Allüren? Absolute Fehlanzeige! Das ist auch der Grund, dass Karabatic nicht mit dem WM-Triumph im eigenen Land seine Nationalmannschaftskarriere beendet hat, sondern beim Umbruch hilft. Als erfahrener Akteur sieht er es als seine Aufgabe, Talente wie Dika Mem (20/FC Barcelona) oder Nedim Remili (22/Paris St. Gemain) an das internationale Spitzenniveau heranzuführen – so wie einst er von den erfahrenen Spielern wie seinem jetzigen Trainer Dinart bei solchen Turnieren geleitet wurde. Karabatics Bescheidenheit überträgt er auf das Team: „Wir sind nicht hier und denken, wir sind die beste Mannschaft.“

Was nicht heißt, dass die Franzosen nicht wüssten, dass sie das Zeug zum Titel haben. Für den Superstar wäre selbst der vierte EM-Triumph kein zwingender Grund, aufzuhören: „So lange ich gut drauf bin und der Mannschaft etwas geben kann, mache ich weiter. “ So wie Karabatic bislang spielt, profitieren die Franzosen wohl noch eine ganze Weile von seiner Klasse. Sebastian Schmid

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Erstellt:
22.01.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 22.01.2018, 06:00 Uhr

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