VfB Stuttgart

Markus Weinzierl setzt auf eine schnelle Erfolgsserie

Der neue Trainer des Tabellenletzten geht mit großem Optimismus in seine Premiere gegen Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund.

20.10.2018

Von WOLFGANG SCHEERER

Anfeuern im Training ist wichtig. Wegen der Länderspiele hatte Markus Weinzierl nicht viel Zeit, alle Profis kennen zu lernen. Foto: Eibner

Anfeuern im Training ist wichtig. Wegen der Länderspiele hatte Markus Weinzierl nicht viel Zeit, alle Profis kennen zu lernen. Foto: Eibner

Stuttgart. Schlusslicht und Spitzenreiter, der abgestürzte VfB gegen Borussia Dortmund: Mit einem „Dreier“ bei seiner Trainerpremiere heute (15.30 Uhr/Sky) in Stuttgart würde Markus Weinzierl gleich so richtig Furore machen. Nichts ist unmöglich, das zeigt ein Blick in die zweite Liga. Vor der Länderspielpause verlor Tabellenführer 1. FC Köln 1:2 gegen den bis dahin sieglosen MSV Duisburg. Der neue Coach Torsten Lieberknecht feierte einen perfekten Einstieg.

Das wünscht sich auch Markus Weinzierl. Er war 15 Monate ohne Job. Nicht nur für den VfB, auch für ihn selbst geht es um viel. Und die Erwartungen auf dem Wasen sind bekanntlich hoch. Vorgänger Tayfun Korkut hatte die Mannschaft mit einer Serie von acht Spielen nacheinander ohne Niederlage aus der Abstiegszone fast in die Europa League geführt. Die Stuttgarter Hoffnungen auf eine Trendwende sind nach dem ersten Trainerwechsel der Bundesligasaison vergleichbar. Weinzierl selbst sagt: „Wir wollen eine Serie starten. Es ist eine Riesenchance, und darauf freuen wir uns.“

Es sei „definitiv möglich“, den BVB zu schlagen, meint der 43-Jährige. „Aber natürlich bin ich nicht blauäugig. Wenn der Tabellenführer mit einer solchen Qualität hier auftaucht, ist die Favoritenrolle ganz klar verteilt.“ In den sieben Spieltagen dieser Saison war der VfB unter Korkut bis auf den 18. Platz durchgereicht worden. Nur ein Sieg, insgesamt fünf Punkte und sechs Tore kosteten den 44-Jährigen den Arbeitsplatz. Zu langsam, zu defensiv, zu ideenlos, so lautete die Kritik. Die Spielweise muss Weinzierl schnell ändern. Mehrfach hat er betont, dass er den Kader für deutlich stärker hält, als es der Tabellenplatz aussagt. Viel Zeit hatte er nicht, um das Team um Kapitän Christian Gentner auf seine Spielidee einzuschwören. Durch die Länderspiele habe er mit dem kompletten Kader gerade zwei Tage trainieren können, „um unsere Abläufe reinzubekommen. Wir haben mehr Wert auf Offensive gelegt“, so Weinzierl. Vor allem Torjäger Mario Gomez soll besser in Szene gesetzt werden.

Doch in der aktuellen Situation des VfB, „die nicht befriedigend ist“, gehe es in erster Linie „nicht um ein Offensivspektakel“, schränkte der neue VfB-Chefcoach ein: „Unsere Basis ist immer die Defensive.“

Huub Stevens macht's vor

Der letzte VfB-Trainer, der beim Debüt gewonnen hat, war übrigens 2014 Huub Stevens (4:1 in Freiburg am 13. Spieltag). Danach setzte es für Alexander Zorniger, Jürgen Kramny und Hannes Wolf Niederlagen, Tayfun Korkut war mit einem 1:1 beim VfL Wolfsburg gestartet.

Mannschaft der Stunde ist ohne Frage die Borussia. Berauschende Auftritte gegen Nürnberg (7:0), Monaco (3:0) Leverkusen (4:2) und Augsburg (4:3) brachten den jungen Himmelsstürmern von Trainer Lucien Favre viel Lob ein. Ein Sieg in Stuttgart könnte bestätigen, warum der Revierklub mehr und mehr als Titelaspirant gehandelt wird. „Vor der Länderspielpause waren es fantastische Spiele. Aber das zählt jetzt nicht mehr“, warnt Favre. Er hat sein Team auf einen gefährlichen VfB eingestellt.

Oft beflügelt ein Trainerwechsel eben, auch wenn der Effekt in Stuttgart stets schnell verpufft ist. Weinzierl ist Chefcoach Nummer 14 in zehn Jahren. (mit dpa)

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Erstellt:
20.10.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 20.10.2018, 06:00 Uhr

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