Handball

Hamburg träumt von alten Zeiten

Torhüter Jogi Bitter treibt die Rhein-Neckar-Löwen zur Verzweiflung. Erste Punkte für den Aufsteiger.

21.09.2021

Von SID

Torhüter Jogi Bitter hatte gefühlt tausend Arme. Foto: Eibner-Pressefoto / Beaut.Sports / Kohring

Torhüter Jogi Bitter hatte gefühlt tausend Arme. Foto: Eibner-Pressefoto / Beaut.Sports / Kohring

Hamburg. Johannes Bitter konnte sein Glück kaum fassen. „Für solche Momente bin ich zurückgekommen“, jubelte der Torhüter des HSV?Hamburg nach dem berauschenden 32:27-Sieg des Bundesliga-Aufsteigers gegen die Rhein-Neckar Löwen: „Wir hatten einen sehr guten Tag und haben eine geile Mannschaftsleistung gezeigt.“

„Geil“ war vor allem die Vorstellung des 39-Jährigen. Mit 17 Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter, zog der langjährige Nationalkeeper Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer und Co. den Zahn. Bitter war erst im Sommer aus Stuttgart in die Hansestadt zurückgekehrt. Vor allem, um bei seinen Kindern sein zu können.

Als der Schlusspfiff ertönte, tanzte Bitter mit den Kollegen ausgelassen über das Parkett – und bei so manch einem der mehr als 3000 Zuschauer in der Arena im Hamburger Volkspark wurden Erinnerungen an frühere glorreiche Tage wach. Eine Zeit, in der Hamburg in Handball-Deutschland eine große Nummer war.

Unvergessen sind an der Elbe die Meisterschaft 2011 und der Champions-League-Titel 2013 – Triumphe, die auch untrennbar mit dem Namen Bitter verbunden sind. Doch zur verrückten Geschichte des Klubs gehören auch die Insolvenz anno 2016 und der Neustart in der vierten Liga. Und so ordnete Bitter die ersten Bundesliga-Punkte nach dem Aufstieg im Sommer auch realistisch ein. „Ich glaube, der Sieg kann uns sehr viel geben“, sagte der 39-Jährige: „Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, den Sieg in irgendeiner Weise zu überhöhen.“

Löwen-Coach Klaus Gärtner macht sich um die Hamburger allerdings keine Sorgen. „Der HSV wird nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, sagte er: „Dafür hat er zu viel Qualität und mit Jogi einen Torwart, der für zehn Punkte gut ist.“ Die ersten zwei Zähler sind eingefahren. Eingeplant waren sie nicht, wie Trainer Toto Jansen sagte: „Wer zwei Punkte gegen die Rhein-Neckar Löwen einplant, kann nicht ganz dicht sein.“ Aber jetzt sind sie da. sid