Türkei
Hänsel bei Tolu-Prozess
Heike Hänsel durfte die Ulmer Journalistin nicht im Gefängnis besuchen.
Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion des Bundestags Heike Hänsel wird auch den 2. Prozesstag gegen Mesale Tolu am heutigen Montag, 18. Dezember, vor Ort in Istanbul verfolgen. Das türkische Justizministerium erlaubte der Tübinger Abgeordneten aber nicht, die Ulmer Journalistin im Istanbuler Frauengefängnis Bakirköy zu besuchen. Hänsel zufolge hat es ihre Anfrage noch nicht einmal beantwortet, was international unüblich sei.
„Ich erwarte, dass Mesale Tolu endlich freigelassen wird und dieses unwürdige Schauspiel ein Ende hat“, fordert Hänsel. „Es ist eine Zumutung für die gesamte Familie, dass Mesale Tolu seit mehr als sieben Monaten unschuldig in Haft sitzt, getrennt von ihrem dreijährigen Sohn. Wäre die Türkei ein Rechtsstaat, wäre Mesale Tolu überhaupt nicht verhaftet worden.“
Die Anklage sei konstruiert. Es handle sich um einen politischen Prozess. „Genau deshalb ist die Bundesregierung gefordert, alles zu tun und den Druck auf die Türkei zu erhöhen, um eine sofortige Freilassung von Mesale Tolu und den anderen noch inhaftierten Deutschen zu erwirken“, so Hänsel.
Mesale Tolu war Ende April in der Türkei bei ihrer journalistischen Tätigkeit festgenommen worden. Am 11. Oktober 2017 begann ihr Prozess. ran