„Habe wenige Männerfreunde“

Interview mit Schauspieler Uwe Ochsenknecht

Der Schauspieler Uwe Ochsenknecht spricht im Interview über den neuen Film mit seinem alten Kumpel Heiner Lauterbach.

21.01.2020

Von Martin Weber

Uwe Ochsenknecht ist seit Jahrzehnten ein gefragter Schauspieler. Foto: Henning Kaiser/dpa

Uwe Ochsenknecht ist seit Jahrzehnten ein gefragter Schauspieler. Foto: Henning Kaiser/dpa

Berlin. Mit der Kinokomödie „Männer“ landeten sie 1985 einen Hit, seither sind Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach befreundet und stehen immer mal wieder gemeinsam vor der Kamera. In der Tragikomödie „Ihr letzter Wille kann mich mal!“ spielen die beiden alten Haudegen zwei grundverschiedene Männer, die mit der gleichen Frau verheiratet waren und nichts voneinander wussten. Als die gemeinsame Gattin stirbt, müssen sich der strenge Staatsanwalt Heinrich (Lauterbach) und der softe Journalist Tom (Ochsenknecht) zusammenraufen, um die Urne ihrer Liebsten an die Nordsee zu überführen, wo ihre Asche verstreut werden soll.

Herr Ochsenknecht, Sie standen Sie mal wieder mit Ihrem alten Kumpel Heiner Lauterbach vor der Kamera. Wie lange kennen Sie sich denn schon?

Uwe Ochsenknecht: Seit 1985, als wir „Männer“ gedreht haben. Wir wussten zwar vorher schon voneinander, haben damals beide in München gelebt und sind uns dann und wann über den Weg gelaufen. Aber so richtig kennengelernt haben wir uns erst bei „Männer“.

Haben Sie sich damals auch miteinander angefreundet?

Haben wir, und die Freundschaft besteht bis heute. Das ist in der Branche ja alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Wir führen eine Freundschaft unter den Bedingungen, die unser Beruf zulässt. Das heißt, wir können uns leider nicht allzu häufig sehen, weil wir ja beide oft für Dreharbeiten unterwegs sind. Aber wir telefonieren ab und zu miteinander, und wenn wir uns sehen, dann läuft das immer sehr herzlich und freundschaftlich ab. Das ist dann immer, als hätten wir uns gestern erst gesehen.

Reden Sie dann auch über die gemeinsamen alten Zeiten, vor allem über „Männer“?

Das kommt schon mal vor, aber es ist jetzt nicht so, dass wir dann als alte Säcke nur noch in Erinnerungen an die Vergangenheit schwelgen (lacht). Das Leben ist weitergegangen und zwar für uns beide sehr gut, wie ich finde. Heiner und ich leben ganz im Hier und Jetzt. Wir sind natürlich froh darüber, dass wir damals „Männer“ gedreht haben, das war schon ein Film, der uns weitergebracht hat. Aber danach kamen für uns ja auch noch ein paar andere erfolgreiche Filme, und wir wollen auch weiterhin welche drehen.

Was bedeuten Ihnen denn Männerfreundschaften generell?

Männerfreunde habe ich eigentlich ganz wenige, weil es bei der Spezies Mann ja häufig um die Themen Frauen, Fußball und Formel 1 geht, und das ist mir dann doch zu wenig. Wenn mich ein verheirateter Mann darauf hinweist, was für eine tolle Maus da hinten an der Bar steht, dann ist mir das zu blöd, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Klar, es gibt auch Ausnahmen, zu denen gehört Heiner.

Kommen Sie besser mit Frauen klar?

Besser weiß ich gar nicht, sagen wir mal so: Ich lebe gerne mit Frauen, speziell mit meiner. Wenn man das Glück hat, dass die Chemie stimmt, und das habe ich seit mittlerweile zehn Jahren, dann ist das eine feine Sache. Mit meiner Frau Kiki kann man Pferde stehlen, sie ist ein großer Glücksfall in meinem Leben.

Im Fernsehfilm „Ihr letzter Wille kann mich mal!“ geht es auch um den Tod. Wie möchten Sie einmal bestattet werden?

Mir ist das, ehrlich gesagt, völlig wurscht. Am besten so günstig wie möglich, weil die ganze Sterberei ja ein Riesengeschäft ist mit all den Grabstätten und Särgen und was weiß ich nicht alles. Daran möchte ich mich, oder – besser gesagt – daran müssen sich meine Hinterbliebenen nicht beteiligen. Die sollen das regeln, wie sie wollen. Wenn die Seele den Körper verlassen hat, ist doch weitgehend egal, was mit den sterblichen Überresten passiert.

Also haben Sie keine Angst vor dem Tod?

Überhaupt nicht. Und je mehr ich darüber in Erfahrung bringe, desto weniger Angst habe ich. Der Tod ist kein Drama, der gehört zum Leben dazu.

Würde Heiner Lauterbach zu Ihrer Beerdigung kommen?

Natürlich, der Heiner ist ein Ehrenmann. Und umgekehrt gilt natürlich dasselbe. So einen Lebensgefährten, wenn ich das mal so bezeichnen darf, verabschiedet man, das gehört sich so.

Info „Ihr letzter Wille kann mich mal!“ läuft am Freitag, (24.1.), um 20.15 Uhr in der ARD.

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Erstellt:
21.01.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 08sec
zuletzt aktualisiert: 21.01.2020, 06:00 Uhr

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