Deutschland

Gutes Gefühl trotz Todesgruppe

Toni Kroos geht gemeinsam mit Jogi Löw in sein sechstes Turnier – und mahnt zur Wachsamkeit.

12.06.2021

Von dpa

Toni Kroos fühlt sich nach seiner Corona-Infektion fit für die EM. Foto: dpa

Toni Kroos fühlt sich nach seiner Corona-Infektion fit für die EM. Foto: dpa

Herzogenaurach. Hoffnungsträger Thomas Müller radelte gut gelaunt mit Helm, Maske und Adiletten zum Training. Geburtstagskind Kai Havertz (22) bekam bei bestem Wetter von Joachim Löw eine Umarmung und von seinen Kollegen Beifall. Bei der Nationalmannschaft in Herzogenaurach deutete am Tag der Turnier-Eröffnung nichts auf verstärkte Nervosität oder sogar Hektik hin, auch wenn bei der Übungseinheit plötzlich Sirenen zu hören waren und die Feuerwehr zu einem Einsatz auf dem Gelände des fränkischen Sportartikel-Konzerns ausrückte. Das Ganze entpuppte sich ganz schnell als Fehlalarm.

Routinier Toni Kroos sprach vor seinem sechsten Fußball-Turnier wie schon zuvor seine Kollegen von einem „guten Gefühl“, mahnte aber zugleich Realismus an. „Wir werden es erst bewerten können, wenn die Spiele losgehen“, sagte der 102-malige Nationalspieler. Und es gebe bei dieser EM für das DFB-Team „keine Spiele zum Reinkommen“.

Weltmeister Frankreich am Dienstag, vier Tage später Europameister Portugal: „Wir müssen im Idealfall direkt die besten Optionen finden – sonst wird das Turnier nicht lang“, sagte Kroos deutlich. Die böse Überraschung bei der WM 2018 mit dem historischen Vorrunden-Aus hat Kroos nicht vergessen. In Russland sei man sogar als einer der großen Favoriten gehandelt worden. „Ich war da nicht der Meinung“, bemerkte der Routinier. Und auch jetzt müsse man die Sache realistisch betrachten: „Der größte Gegner ist erstmal die Gruppe. Die zu überstehen, wäre schon mal ein Statement.“

Die guten Wünsche der Bundeskanzlerin werden das Team auf jeden Fall begleiten. Bei einem Videotreffen hatte Angela Merkel an Kroos und Co. übermittelt: „Es geht gleich schwierig los. Ich drücke die Daumen, dass Sie ganz weit kommen.“ Für alle und auch für ihn selbst sei das nochmals etwas Besonderes gewesen, sagte der Rio-Weltmeister und viermalige Champions-Sieger Kroos am Tag der EM-Eröffnung: „Wir telefonieren auch nicht jeden Sonntag mit der Kanzlerin.“