Volleyball-Bundesliga

Gut gewechselt

Der TV Rottenburg gewinnt das erste Spiel der Playdown-Serie mit 3:1 (25:17, 23:25, 25:23, 25:18) gegen die Solingen Volleys.

19.03.2017

Von Ferdinand Schwarz

Der erste Schritt in Richtung Klassenverbleib ist getan – und das mit 3:1 dann doch recht deutlich. „Ich bin froh, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben“, sagte ein sichtlich erleichterter TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger.

Im ersten Satz sahen die 1000 Zuschauer in der Paul-Horn-Halle einen dominanten TVR – auch weil Solingen die Rottenburger Aufschläge oft zu schlecht annahm. Rottenburg dagegen spielte stark, vor allem Friederich Nagel schmetterte wuchtig und blockte gut. „Die Blocks waren heute entscheidend für den Sieg“, resümierte Müller-Angstenberger. 13 Blockpunkte erspielten die Rottenburger – ein überdurchschnittlicher Wert für den TVR. Zum Vergleich: Die Solingen Volleys kamen lediglich auf vier Blockpunkte.

Unverständlich dann die Schwächephase zu Beginn des zweiten Satzes, als der TVR die Solinger schnell auf 8:3 davonziehen ließ. Einziger Lichtblick im zweiten Satz war der eingewechselte Tim Grozer, der gegen seinen Ex-Klub mächtig aufdrehte und sein Team nochmal ran brachte – die Solinger waren jedoch schon zu weit enteilt. „Ich war heute einfach hungrig auf Punkte und habe Top-Zuspiele bekommen“, begründete der 18-jährige Grozer seine starke Vorstellung, die er auch im dritten Satz fortsetzte.

Da fand Rottenburg wieder ins Spiel, führte konstant – doch dann ließ Solingen den TVR nochmal zittern, ging völlig unerwartet mit 23:22 in Führung. Der TVR zeigte jedoch keine Nerven und holte sich den Satz mit 25:23. „Wir waren heute mental sehr stark“, lobte Müller-Angstenberger.

Im entscheidenden vierten Satz leisteten sich die Rottenburger erneut eine Schwächephase, Solingen setzte sich mit 7:3 ab. Dann wechselte Müller-Angstenberger doppelt: Zuspieler Federico Cipollone ersetzte den im vierten Satz schwachen Philipp Jankowski, Moritz Karlitzek Tim Grozer. Angeführt von den beiden rissen die Rottenburger das Spiel wieder an sich, zogen ab dem 11:10 davon – vor allem Karlitzek brillierte ein ums andere Mal mit Schmetterschlägen und Blockpunkten. Doch auch Cipollone trug mit geschickten kurzen Zuspielen zu einigen Punkten bei.

„Die Einwechslungen haben heute alle funktioniert“, sagte Müller-Angstenberger. Bei Solingen schlichen im vierten Satz zunehmend Fehler ein – für eine TVR-Bogenlampe von Sven Metzger aus der Bedrängnis fühlte sich beispielsweise kein Solinger verantwortlich. Durch solch einfache Rottenburger Punkte entschied der TVR den letzten Satz deutlich mit 25:18.

Hoch, höher, Moritz Karlitzek: Der Rottenburger setzt sich gegen den Solinger Block durch. Bild: Ulmer

Hoch, höher, Moritz Karlitzek: Der Rottenburger setzt sich gegen den Solinger Block durch. Bild: Ulmer

Solinger Trainer trotz Niederlage zuversichtlich

Am Mittwoch um 19.30 Uhr beginnt in Solingen das zweite Spiel der Abstiegsrunde – sollte Rottenburg dieses gewinnen, startet der TVR auch nächstes Jahr sicher in der Bundesliga. Wenn nicht, kommt es am Sonntag (17 Uhr) zum entscheidenden Duell in Tübingen. Solingens Trainer Justin Wolff zeigte sich nach der Niederlage noch zuversichtlich: „Wir haben heute auf Augenhöhe mit den Rottenburgern gespielt.“ Und auch Rottenburgs Zuspieler Philipp Jankowski warnt: „Ein Spiel bedeutet noch nichts.“