Tübingen

JugendticketBW: Günstiger und weiter fahren

Seit einem halben Monat gibt es das Jugendticket. Kunden und Naldo zeigen sich zufrieden, die Neukundengewinnung bleibt schwierig.

20.03.2023

Von Inga Lenßen

Ein Zug der SWEG auf dem Hauptbahnhof in Tübingen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Ein Zug der SWEG auf dem Hauptbahnhof in Tübingen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Sie muss jedes zweite Wochenende nach Ludwigsburg, da lohne sich das neue Ticket schon. Mei Schneider, 22, studiert in Tübingen, für sie ist das Jugendticket Baden-Württemberg eine echte Alternative zum Semesterticket. Seit dem 1. März gibt es das Jugendticket, mit dem junge Menschen für 365 Euro im Jahr quer durchs Ländle fahren können.

Der Verkehrsbund Naldo veröffentlichte am Montag erste Zahlen: Über 25000 junge Menschen haben das Jugendticket bis jetzt gekauft. Die Wechselquote zum Jugendticket beträgt bei den Schülern 70 Prozent, hinzu kommen etliche Neuanträge.

Bei Studierenden könne man vor Semesterstart im April noch keine Zahlen nennen, heißt es in der Pressemitteilung. Insgesamt verkündet Naldo-Geschäftsführer Christoph Heneka „eine erste, sehr positive Bilanz“.

Mobilität sei für junge Menschen extrem wichtig, so der Dachverband der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg eine Woche nach dem Start. Mobilität ermögliche Jugendlichen, sich regelmäßig zu sehen, Ideen auszutauschen oder auch neue Perspektiven zu entdecken. Dafür müsse aber der ÖPNV mitmachen und der Preis stimmen. Der Dachverband begrüßt, dass Jugendliche mehr in den Fokus der Politik gerückt werden. Das findet auch der Gesamtelternbeirat der Tübinger Schulen; Ziel der Elternvertretung bleibt aber weiterhin das kostenfreie Ticket für den Schulbesuch. Der Studierendenrat Tübingen fordert das 9-Euro-Ticket.

Spannend bleibt, ob das Angebot des Jugendtickets auch diejenigen erreicht, die es bis jetzt noch nicht kennen. Ein IT-Azubi, der aus Reutlingen nach Tübingen zu seiner Ausbildungsstätte fährt, hatte das Angebot „gar nicht auf dem Schirm“, so der 17-Jährige auf TAGBLATT-Nachfrage. Er habe auch keine Infos von seinem Betrieb bekommen.

Das Beispiel zeigt: Es gilt, auch die abzuholen, die nicht durch die Schule über günstige ÖPNV-Angebote informiert werden. Die Neukundengewinnung werde „insgesamt als eher schwierig bewertet“, schreibt die Pressestelle der Stadtwerke Tübingen. Der junge Auszubildende aus Reutlingen macht bald seinen Führerschein und werde dann mit dem Auto fahren, so sei er nicht an die Zeiten der Bahn gebunden. Er muss also von dem neuen Angebot erst noch überzeugt werden.

Das Jugendticket Baden-Württemberg

Seit dem 1. März kann das 365-Euro-Jahreskartenangebot erworben werden. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs sowie Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende bis zur Vollendung des 27. Lebensjahrs. Junge Menschen können mit den Zügen des Nahverkehrs durch Baden-Württemberg fahren, für junge Tübinger ist das Ticket mit 22 Euro statt 30,42 Euro monatlich noch etwas günstiger. Dafür sorgt ein Zuschuss der Stadt Tübingen. Der Gemeinderat habe sich aus ökologischen und sozialen Gründen für die Bezuschussung entschieden, OB Boris Palmer hofft, dass Jugendliche, die jetzt das neue Ticket nutzen, auch später weniger Auto fahren. Eine echte Vergünstigung ist das Jugendticket für Tübinger Schüler, die außerhalb der Universitätsstadt zur Schule gehen. Sie mussten dafür bisher nach Waben zahlen. Für die regelmäßige Fahrt nach Kusterdingen etwa waren das 51 Euro im Monat.

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Erstellt:
20.03.2023, 19:39 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 20.03.2023, 19:39 Uhr

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