Rottenburg

Grünes Trauerspiel

Die Rottenburger Grünen-Stadträtin Lena Mager hatte in der „Rottenburger Rathausrunde“ vom 23. November geschrieben, dass die Qualität der Kindertagesstätten ihrer Fraktion wichtiger sei als Gebührenfreiheit.

30.11.2017

Von Emanuel Peter, Rottenburg

Was ist das nur für ein Trauerspiel mit den (Rottenburger) Grünen? Im Gemeinderat stimmten sie der Erhöhung der Kita-Gebühren um 16 Prozent zu, in Stuttgart hat die Regierung die Zuschüsse für Kitas seit 2013 auf 529 Millionen Euro gedeckelt. Die Folge ihrer schwarzen Finanzpolitik: Die Kommunen erhöhen die Elternbeiträge. Jetzt sind sie gegen die Abschaffung der Elternbeiträge: „Die Qualität der Kindertagesstätten ist uns Grünen wichtiger als Gebührenfreiheit.“ (Lena Mager)

Wo gab es in den letzten neun Jahren im Gemeinderat einen Antrag der Grünen zur Qualitätssteigerung in unseren Kitas? Mit ihrer jetzigen Position fallen sie selbst hinter die CDU in Niedersachsen und Hessen zurück. In Hannover einigten sich CDU und SPD darauf, den Kommunen einen ,fairen Ausgleich‘ für gebührenfreie Kitas zu zahlen. In Hessen ist ab 1. August 2018 die Regelbetreuung von sechs Stunden in allen drei Kita-Jahren gebührenfrei – die höchsten Steuereinnahmen seit 60 Jahren erlauben es. Laut Bouffier (CDU) sparen Eltern dadurch etwa 5000 Euro. Er wies die Kritik zurück, dass auch wohlhabende Eltern entlastet werden. Wer dies behaupte, müsse auch den kostenlosen Schulbesuch infrage stellen. Weil Hessen neben der Gebührenfreiheit auch Geld für Ausbildung, Vertretungskräfte, mehr Fachpersonal und den Kita-Ausbau bereitstellt, sprach Al-Wazir (Grüne) von einem gelungenen „Dreiklang“.

Davon könnten doch die Grünen im Ländle einiges lernen, anstatt Gebührenfreiheit gegen bessere Qualität auszuspielen.

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Erstellt:
30.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2017, 01:00 Uhr

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