Landespartei

Grüne geben Kursziel Kanzleramt aus

Franziska Brantner und Cem Özdemir als Spitzenduo für den Bundestag.

12.04.2021

Von ROLAND MUSCHEL

Heilbronn. Die baden-württembergischen Grünen ziehen mit zwei Vertretern des Realoflügels an der Spitze und Kampfansagen an die Union in die Bundestagswahl. „Es geht um Grün vor Schwarz. Es geht um grüne Werte vor Eigennutz. Das ist unser Anspruch und unsere Herausforderung“, sagte die Heidelberger Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Franziska Brantner, auf dem Parteitag in Heilbronn. „Nach der Villa Reitzenstein greifen wir nach dem Kanzleramt“, sagte die scheidende Karlsruher Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl.

Die größtenteils digital zugeschalteten Delegierten wählten Brantner in einer Kampfkandidatur gegen die Ravensburger Parteilinke und Bundestagsfraktionsvize Agnieszka Brugger auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl. Auf Platz zwei kam der frühere Bundesvorsitzende Cem Özdemir, auf drei dann Brugger. Özdemir sagte, was nach dem Erfolg bei der Landtagswahl noch fehle, sei „eine grüne Bundesregierung“. Als erstes werde man mit der Tradition Schluss machen, „dass der Verkehrsminister immer von der CSU kommen muss“.

Derzeit sitzen 13 Grünen-Abgeordnete aus dem Land im Bundestag, in der Partei hofft man mindestens auf eine Verdopplung der Zahl bei der Wahl im Herbst. Laut Modellrechnungen auf Grundlage jüngster Umfragen sind mehr als 30 Mandate möglich. Roland Muschel

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