Tübingen · Bürgerentscheid

OB Boris Palmer schlägt eine Nachwahlbefragung vor

Oberbürgermeister Boris Palmer nahm am Sonntagabend nicht am Livestream des SWR und des TAGBLATTs teil, sondern verlas im Ratssaal eine Pressemitteilung.

27.09.2021

Von ST

Boris Palmer am Sonntag im Ratssaal. Bild: Ulrich Metz

Boris Palmer am Sonntag im Ratssaal. Bild: Ulrich Metz

„Das Nein ist klar und gesetzlich für drei Jahre verbindlich. Das ist uneingeschränkt zu respektieren. Es ist kein Geheimnis, dass ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht hätte“, heißt es darin. Und: „Der Weg zu einer klimaneutralen Stadt ist mit der heutigen Entscheidung länger und steiniger geworden.“

Weiter schreibt Palmer: Das Nein stelle die Stadtgesellschaft und besonders den Gemeinderat vor eine große Aufgabe: „Wir müssen klären, was nun an die Stelle der geplanten Innenstadtstrecke treten soll. Soll die Idee einer Schienenanbindung der Tübinger Nordstadt vollständig aufgegeben werden oder müssen wir neue Trassenvarianten untersuchen? Soll die erfolgreiche Strategie der letzten 15 Jahre, in Tübingen neue Arbeitsplätze zu schaffen, fortgesetzt oder das Wachstum gestoppt werden? Soll ein Schnellbussystem eingeführt werden? Oder setzt die Stadt primär auf technische Entwicklungen der Mobilität der Zukunft? Oder soll alles bleiben wie es ist?“

Palmer möchte nun dem Gemeinderat eine Nachwahlbefragung vorschlagen, um die Motive der Nein-Wähler besser zu verstehen. Von deren Resultat sollten die weiteren Schritte abhängig gemacht werden: „Ich könnte mir vorstellen, dass die Ergebnisse am besten im Rahmen einer Zukunftskonferenz zur Stadtentwicklung mit den Schwerpunkten Verkehr, Arbeit und Wohnen zu diskutieren sind.“