Tübingen

„Größerer Sanierungsbedarf“ im Parkhaus König

Wie die Stadtwerke mitteilen, ergaben Untersuchungen, dass die Bausubstanz im Parkhaus König beschädigt ist. Zunächst sollen Stützkonstruktionen helfen.

27.11.2020

Von ST

Das Parkhaus König am Fuße des Aufstiegs zu den Tübinger Kliniken muss saniert werden. Bild: SWT/Ulrich Schermaul

Das Parkhaus König am Fuße des Aufstiegs zu den Tübinger Kliniken muss saniert werden. Bild: SWT/Ulrich Schermaul

Die vertiefenden Überprüfungen in letzter Zeit hätten ergeben, dass die Bausubstanz des Parkhauses durch eindringende Tausalze geschädigt ist, so die SWT. Auf Empfehlung der Statiker installieren sie nun kurzfristig im Laufe der nächsten Woche Stützkonstruktionen in einigen besonders betroffenen Arealen. Über die Zukunft des Parkhauses soll nun in einem ersten Schritt der SWT-Aufsichtsrat beraten.

Klar sei: „Es besteht Handlungsbedarf“, heißt es in der Mitteilung. Korrosion verursachende Chloride (Tausalze) seien mit Hilfe von Spezialverfahren in mehreren Parkhausebenen in nicht unerheblichem Ausmaß bis in die tieferen Betonschichten nachgewiesen worden. Dabei seien die einzelnen Parkebenen unterschiedlich stark betroffen. Wo besonders hohe Chloridwerte nachgewiesen wurde, gehe man aufgrund der Expertenmeinungen davon aus, „dass die Stahlbewehrung im Beton bereits stärkere Korrosionsschäden aufweist“, schreiben die SWT weiter. Die Tragfähigkeit des Parkhauses sei zwar „aktuell noch ausreichend“, jedoch werden Stützkonstruktionen installiert. Auch vor dem Hintergrund, dass Autos über den Winter weitere Mengen an Tausalzen ins Parkhaus einschleppen und die Korrosion verstärken.

„Diese kurzfristige Maßnahme ist ein jetzt notwendiger Schritt und ein weiterer in unserer Beschäftigung mit dem Parkhaus Altstadt-König insgesamt“, wird SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke in der Mitteilung zitiert. „Die neuesten Untersuchungen haben unsere Vermutung bestätigt, dass wir im Parkhaus einen größeren Sanierungsbedarf haben. Wir werden mit Fachleuten die möglichen Optionen prüfen und diese unserem Aufsichtsgremium vorlegen. Dabei wollen wir auch übergeordnete Zusammenhänge hinsichtlich des zukünftigen Parkraumbedarfs vor dem Hintergrund sich verändernder innerstädtischer Mobilität betrachten.“

Spezielle Untersuchungsmethoden

In ihrer Mitteilung erklären die Stadtwerke, wie die Untersuchungen ablaufen: „Alle 12 bis 15 Jahre steht für Parkhäuser eine vorgeschriebene eingehende Bauwerksüberprüfung an. Die letzte dieser Art im Jahr 2018 hatte den Stadtwerken erste Anhaltspunkte für beginnende Schädigungen an der Bausubstanz geliefert. Akuter Handlungsbedarf bestand zum damaligen Zeitpunkt nicht, allerdings wurden die jetzt erfolgten Spezialuntersuchungen bereits im Zuge der damaligen Prüfung vorgesehen und geplant. Die neuen Spezialuntersuchungen umfassten nun weiterführende labortechnische Untersuchungen von Bohrkernen an ausgewählten Stellen zur Bestimmung der Chloridkonzentration. Auch die Methode der Potentialfeldmessung kam verstärkt zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe lassen sich schlüssige Erkenntnisse über Korrosionsaktivität am Bewehrungsstahl gewinnen. Punktuelle kleinflächige Öffnungen des Bauwerks bis zum Bewehrungsstahl sicherten die Messergebnisse ab. Starke Korrosionsschäden an der Stahlbewehrung waren bereits im Parkhaus Altstadt-Mitte der Hauptgrund für die Generalsanierung von Januar 2018 bis Mai 2020.“