Heidenheimer sind enttäuscht und stolz zugleich nach Pokal-Aus gegen Berlin

"Greifen nächstes Jahr wieder an"

Die Enttäuschung nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal-Viertelfinale soll beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim schnell verdaut werden. Morgen ruft die Pflicht im Duell mit dem SV Sandhausen.

12.02.2016

Von DETLEF GRONINGER

Der gebürtige Berliner Arne Feick (in rot) schoss die Heidenheimer in Führung und genoss die besondere Pokal-Atmosphäre in der Voith-Arena. Foto: Eibner

Der gebürtige Berliner Arne Feick (in rot) schoss die Heidenheimer in Führung und genoss die besondere Pokal-Atmosphäre in der Voith-Arena. Foto: Eibner

Heidenheim. Die Kür wurde vom 1.FC Heidenheim mit dem 2:3 (1:2) im DFB-Pokal gegen den Champions-League-Anwärter Hertha BSC Berlin ehrenhaft absolviert. "Wir können auf die Mannschaft und den gesamten Verein stolz sein, für das was wir erreicht haben", sagte Heidenheims Torwart Kevin Müller.

Die Mannschaft hat jedenfalls Blut geleckt. Das öffentliche Interesse am Pokal-Viertelfinalisten war weit größer als im Zweitliga-Alltag. "Dann greifen wir eben nächstes Jahr wieder im Pokal an", verkündete Mittelfeldakteur Robert Leipertz. Dem gebürtigen Berliner und Mannschaftskollegen Arne Feick hatte es die besondere Atmosphäre in der Voith-Arena, auch wenn der Publikumszuspruch mit 11 900 Zuschauern bei aber unfreundlichen Witterungsbedingungen mit dem leichten Schneetreiben unerwartet gering war, angetan. Was angesichts des Resultats seine Enttäuschung noch größer werden ließ. "Ich bin umso trauriger, nachdem wir den Fans den Einzug ins Halbfinale nicht haben schenken können", meinte der Schütze des Heidenheimer Führungstreffers.

Insgesamt überwog aber die Überzeugung, etwas Besonderes in der Vereinshistorie mit dem erstmaligen Vorstoßen unter die besten acht Klubs im Pokal geleistet zu haben. Die langfristige positive Entwicklung, die einst zu Landesliga-Zeiten ihren Ursprung hatte, erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt. Und damit soll das Ende der Fahnenstange auf lange Sicht noch nicht erreicht sein. "Wir wollen keine Grenzen akzeptieren. Momentan sehe ich kein Ende für die Entwicklung", sagte FCH-Geschäftsführer Holger Sanwald. Irgendwann soll auch einmal der Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs in Angriff genommen werden. So soll mittelfristig der dafür erforderliche finanzielle Rahmen geschaffen werden. Perspektivisch hat der Verein in drei oder vier Jahren einen Etat von 25 Millionen Euro im Visier. Sanwald: "Damit liegen wir im Mittelfeld der Zweitligaklubs. Wenn dann alles ganz gut läuft, ist auch der Bundesliga-Aufstieg möglich." Paderborn oder Darmstadt haben das Husarenstück mit relativ begrenzten Geldmitteln bereits vorgemacht.

Doch das ist Zukunftsmusik. Nun zählt erst einmal die Pflicht mit dem Zweitliga-Gastspiel des SV Sandhausen morgen (13 Uhr) in der Voith-Arena. "Der Kopf wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Wir werden über die Schmerzgrenze gehen müssen. Das wird sicher kein Spektakel", kündigt Schmidt an. "Wir müssen sagen, wir gewinnen das Spiel. Dann ist das Ausscheiden aus dem Pokal leichter zu verkraften." Zumal auch die böse Serie nach den letzten beiden Pokalerfolgen ein Ende haben soll. Nach den Siegen in Sandhausen und bei Erzgebirge Aue gab es in den folgenden Punktspielen bei Union Berlin und gegen den 1. FC Nürnberg jeweils Pleiten. Sanwald: "Es ist die große Frage, ob die Mannschaft sich in dieser Hinsicht weiterentwickelt hat. Wir müssen hellwach sein" Wenigstens gab es hinsichtlich der Verletzungen aus dem Pokalduell mit Hertha BSC Entwarnung. Robert Strauß (Knochenprellung am Knie) und Smail Morabit (Oberschenkelzerrung) fallen maximal zwei Wochen aus. Und Marcel Titsch-Rivero (Sprunggelenksprobleme) soll morgen eventuell schon wieder spielen.

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Erstellt:
12.02.2016, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 12.02.2016, 08:30 Uhr

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