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Grauer Star – Laser statt Messer

Scharf Sehen ist fu¨r viele Menschen selbstversta¨ndlich. Doch im ho¨heren Alter kann die Sehkraft nachlassen. Erkrankungen sind sogar wahrscheinlich. Wo fru¨her noch operative Eingriffe no¨tig waren, um das einstige Sehgefu¨hl wiederzuerlangen, erlaubt die heutige Lasertechnologie effiziente und risikoarme Behandlungsmethoden – so auch beim Grauen Star.

14.06.2019

Der Graue Star macht sich durch einen Nebel-Schleier im Sehvermo¨gen bemerkbar. Bildquelle: 12019 / Pixabay

Der Graue Star macht sich durch einen Nebel-Schleier im Sehvermo¨gen bemerkbar. Bildquelle: 12019 / Pixabay

Der Graue Star, in Fachjargon auch Katarakt genannt, tritt am ha¨ufigsten bei Menschen im gehobenen Alter auf. Zwischen 52 und 64 Jahren haben 50 Prozent der Bevo¨lkerung einen Grauen Star, ohne Sehsto¨rungen zu bemerken. Zwischen 65 und 75 Jahren sind es weit u¨ber 90 Prozent, wobei die Ha¨lfte von ihnen Beeintra¨chtigungen ihres Sehvermo¨gens wahrnehmen, wenn sie das 75. Lebensjahr erreicht haben. Viele Betroffene unterziehen sich daher einem operativen Eingriff, um die einstige Sehkraft wiederzuerlangen. Die Anzahl der Kataraktoperationen in Deutschland wird laut des Berufsverbands der Augena¨rzte Deutschlands e.V. auf insgesamt 700.000 bis 800.00 gescha¨tzt. Rund 90 Prozent erreichen nach der Behandlung eine Sehleistung von 50 bis 100 Prozent.

Femtosekundenlaser – Skalpell ade´!
Eine der neuesten Lasertechnologien ersetzt bei der Operation des Grauen Stars das Messer. Sa¨mtliche Schritte, die der Operierende bisher manuell mit dem Skalpell durchgefu¨hrt hat, werden nun computergesteuert von einem Femtosekundenlaser geta¨tigt. Dadurch wird die Behandlung noch sicherer und pra¨ziser.
„Eine Graue Star-Operation mit dem Femtosekundenlaser ist derzeit die technologisch bestmo¨gliche Behandlungsmethode“, weiß auch Dr. Sophie Eckert vom Augenzentrum Eckert in Bo¨blingen. Wa¨hrend bei der Standardoperation der Hornhautschnitt mit einem Skalpell erfolgt und sa¨mtliche Schritte im Auge manuell durchgefu¨hrt werden mu¨ssen, ersetzt die innovative Lasertechnologie den menschlichen Faktor. Dadurch fa¨llt ein Teil der manuellen Operationsschritte weg.
„Das Lasersystem verfu¨gt u¨ber ein softwaregesteuertes Kontrollsystem, dass mir ein maximal individuelles Vorgehen bei jedem meiner Patienten erlaubt“, betont Dr. Eckert. Die Augenchirurgin hat sich unter anderem auf Katarakteingriffe spezialisiert und fu¨r ihre Arbeit ku¨rzlich die Focus A¨rzte Empfehlung erhalten.
Die erforderlichen Schnitte an der Hornhaut sowie die Ero¨ffnung der Linsenkapsel, ebenso wie das Zerteilen und Auflo¨sen des Linsenkernes erfolgt unter sta¨ndiger Kontrolle des Femtosekundenlasers durch den Operierenden.

Die von Focus ausgezeichneten A¨rzte Dr. Georg Eckert, Dr. Christoph Eckert (Landkreis Böblingen) und Dr. Sophie Eckert (Neu-Ulm und Tübingen) / Bildquelle: Augenzentrum Eckert

Die von Focus ausgezeichneten A¨rzte Dr. Georg Eckert, Dr. Christoph Eckert (Landkreis Böblingen) und Dr. Sophie Eckert (Neu-Ulm und Tübingen) / Bildquelle: Augenzentrum Eckert

U¨bernehmen Krankenkassen die Kosten?
Die Behandlungskosten fu¨r die standardma¨ßige Operation des Grauen Stars werden in der Regel von allen gesetzlichen Krankenkassen u¨bernommen. Die hierbei verwendeten Standardmaterialien sind von guter Qualita¨t. Die moderne Laserbehandlung mit ihrer innovativen Behandlungsmethode fa¨llt leider aus der Rubrik standardma¨ßig und verlangt Kosten von den Patienten. A¨rzte und Chirurgen kla¨ren in einem perso¨nlichen und ausfu¨hrlichen Gespra¨ch u¨ber die Kostenstruktur auf.
Bei besonderen Anforderungen und individuellen Anspru¨chen gibt es heute neue und innovative Kunstlinsen (Premiumlinsen), die mit ihren Eigenschaften die normalen Linsen u¨bertreffen. Hier fallen zuweilen ebenfalls Kosten an. Die Standardkosten fu¨r die Operation des Grauen Stars werden zwar auch beim Einsatz von Premiumlinsen weiterhin von den Krankenkassen u¨bernommen. Allerdings fallen die anfallenden Mehrkosten fu¨r die Premiumlinse sowie der a¨rztliche Mehraufwand nicht in die gesetzliche Kostenu¨bernahme und mu¨ssen daher privat gezahlt werden.

Risiken trotz moderner Technik?
Komplikationen wa¨hrend einer Operation des Grauen Stars und in der anschließenden Heilungsphase sind wie bei jedem operativen Eingriff mo¨glich. Sie sind jedoch schon bei der vollsta¨ndig manuellen Behandlungsmethode die Ausnahme und meist sehr gut behandelbar. In puncto Laseroperation wird das Risiko nochmals minimiert, da ein Teil des Eingriffs die Technik u¨bernimmt. Der Femtosekundenlaser agiert dabei nicht auf eigene Faust, sondern bleibt unter stetiger Kontrolle des Operierenden.
Unabha¨ngig welche Behandlungsart angewandt wird, Augena¨rzte kla¨ren ihre Patienten vor der Operation u¨ber alle wichtigen Informationen auf und beantworten alle Fragen. Wichtig ist, dass Patienten auch Wochen oder Monate nach dem Eingriff bei Schmerzen oder einen erneuten Sehverschlechterung des operierten Auges sofort den behandelnden Augenarzt aufsuchen.