Wolfgang Scheerer über einen Stürmer mit großem Herzen

Gratis-Tore im Angebot

Leidensfähig muss man als Fußball-Fan generell sein, ganz besonders beispielsweise als Anhänger des 1. FC Köln. Seit zwei Jahrzehnten pendeln die „Geißböcke“ ungeniert auf und ab zwischen Liga eins und zwei.

20.10.2017

Von WS

Erst einem Österreicher, Trainer Peter Stöger, war es gelungen, für mehr Stabilität zu sorgen. Die Betonung liegt auf war . Er führte die Mannschaft zwar bis in die Europa League, muss nach dem jähen Absturz der sieglosen Elf in der Bundesliga nun aber selbst um seinen Job fürchten. Gelingt am Sonntag daheim gegen den Tabellenvorletzten Werder Bremen nicht der erste Sieg, dann wird es eng.

Ladehemmung ist das größte Problem. Die Kölner treffen das Tor nicht mehr, seit sich Anthony Modeste das Stürmerdasein in China vergolden lässt. Genau deshalb hat sich jetzt Milivoje Novakovic zu Wort gemeldet. Er würde „gratis“ zurückkommen und traue sich zehn Tore zu: „Gebt mir drei Wochen, und ich bin im Saft. Ich stehe bereit.“

Novakovic spielte von 2006 bis 2012 für Köln und erzielte insgesamt 81 Treffer. Am Ende konnte auch er den Abstieg nicht verhindern. Das, sagt Novakovic, habe er nie verdaut. Und: „Das gilt es geradezubiegen. Mein Herz hängt an Köln.“ Immerhin ist der Slowene, der im Sommer seine Karriere daheim in Maribor eigentlich beendet hatte, mit 38 noch einen Tick jünger als der 39-Jährige Claudio Pizarro, der extra aus Bremen geholt wurde. Novakovic jedenfalls will lieber spielen, als selbst zu leiden – und die Kölner weiter leiden zu sehen.