Schultheater

Gott aus der Maschine erhängt sich

Eine Persiflage aufs antike Theater zeigen heute und morgen Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums in der Mensa ihrer Schule. Am Dienstag war Generalprobe.

16.03.2017

Von Klaus Stifel

„Diabetes“ und „Hepatitis“ (Anton Dittmann und Hannes Kaufmann in weißen Anzügen) hirnen über das Ende ihres Stücks. Im Hintergrund singt ein antiker (Nonnen-)Chor. Bild: Stifel

„Diabetes“ und „Hepatitis“ (Anton Dittmann und Hannes Kaufmann in weißen Anzügen) hirnen über das Ende ihres Stücks. Im Hintergrund singt ein antiker (Nonnen-)Chor. Bild: Stifel

Aufgeführt wird das Stück „Gott“ von Woody Allen, einem US-amerikanischem Komiker, Filmregisseur, Autor, Schauspieler und Musiker. Seit Beginn dieses Schuljahres bereitet sich der Literatur- und Theaterkurs – 25 Schülern aus der elften und zwölften Klasse – mit Lehrer Ulrich Munz auf das große Finale vor. Viele Schüler üben das Theaterspielen schon seit der siebten Klasse. „Es war der Wunsch der Schüler, zum Schluss des Theaterlebens an der Schule ein richtig großes Stück zu machen“, berichtet Ulrich Munz. Die zwölfte Klasse macht demnächst das Abitur, dann trennen sich die Wege.

Projektartig wurden die einzelnen Szenen aus Woody Allens absurden Komödie „Gott“ entworfen und eingeübt. „Das war ein wirklich schwerer Stoff“, gesteht Ulrich Munz, der der Bitte seiner Schüler nachkam, mal was Witziges zu spielen. Nicht nur Sprache, Gesang, Mimik und Gestik mussten passen, sondern auch die Kostüme.

Die beiden Hauptakteure „Diabetes“ und „Hepatitis“ (gespielt von Anton Dittmann und Hannes Kaufmann) treten in weißen Discoanzügen aus den 1970er Jahren auf. Auch einen Chor der Nonnen gibt es, der in Ordenstracht auftritt. Einige Kostüme, die im Fundus der Schule nicht vorhanden waren, mussten eigens gekauft werden. Zum Teil hätten die Schüler/innen sogar eigene Fasnetskostüme mitgebracht, berichtet Ulrich Munz, der auch Regie führte.

Das Stück spielt in der Antike und ist eine Persiflage auf das Theater an sich und seine Mittel. Es ist im fünften vorchristlichen Jahrhundert in Athen angesiedelt, kurz vor Beginn eines Dramatikerfestivals, bei dem es um eine Kiste Ouzo geht. Der Schauspieler „Diabetes“ und der Autor „Hepatitis“ streiten sich wegen des noch fehlenden Ende ihres Stücks. Ihnen fällt nichts Passendes ein. Beim Nachdenken darüber tauchen diverse Leute auf, die den beiden helfen wollen, aber nicht können. Sogar ein „deus ex machina“ kann das tragische Ende nicht verhindern. Der „Gott aus der Maschine“ erhängt sich beim Versuch, auf die Erde zu gelangen. Mit den Spontan-Bekanntschaften entspinnen sich absurde Dialoge um existenzielle Fragen.

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Erstellt:
16.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 16.03.2017, 01:00 Uhr

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