Ghostbusters

Ghostbusters

Neuverfilmung des Blockbusters aus den 1980-er Jahren: Diesmal wird die Spezialeinheit zur Jagd auf Geister von vier Frauen gebildet.

05.02.2016

Von Klaus-Peter Eichele

Im Nachhinein ergibt die Wut der Männer, die schon vor seinem Erscheinen auf den Film eingeprasselt ist, durchaus Sinn. Schließlich tritt das so genannte starke Geschlecht in dem Remake der Gruselkomödie aus den 1980-er Jahren nur als Ignorant, neurotischer Fiesling und, besonders bitter, maskuliner Blondinenwitz (Chris Hemsworth) in Erscheinung. Die Welt, oder vielmehr New York, retten derweil vier Frauen.

Erin (Kristen Wiig) ist eine angehende Physik-Professorin, die aus Gründen der Reputation ihren Geisterglauben ad acta gelegt hat. Dagegen betreibt ihre Jugendfreundin Abby (Melissa McCarthy) seit Jahren unverdrossen ein Labor zur Erkundung paranormaler Erscheinungen. Als es erst in einem Museum, dann in der U-Bahn zu spuken beginnt, raufen sich die beiden mit einem kauzigen Technikfreak (Kate McKinnon) und einer straßenkampftauglichen Proletin (Leslie Jones) zur Spezialeinheit der Ghostbusters zusammen.

Wie das Original ist aber auch das Remake weniger ein Gruselfilm als eine Komödie. In dieser Hinsicht stehen die vier Frauen ihren männlichen Vorgängern Bill Murray, Dan Aykroyd & Co in nichts nach. Während McCarthy und Jones fürs Laute und Körperliche zuständig sind, sorgen Wiig und die phänomenale Newcomerin McKinnon für die subtileren Zwischentöne. Die besten Gags entzünden sich allerdings nicht am Okkulten, sondern an Geschlechterklischees, die das Quartett genüsslich auf den Kopf stellt – ohne dabei einen feministischen Hintergedanken zu hegen.

So durchschlagend ist der Witz dann aber auch wieder nicht, dass er die Mängel der Geschichte komplett wettmachen würde. Der ganze Geisterkram gibt erzählerisch überhaupt nichts her und wirkt optisch billig. Erst beim hübsch anarchischen Hexensabbat des Showdowns kommen auch die Liebhaber von Schauwerten auf ihre Kosten.

Die Ghostbusterinnen machen ihre Sache gut. Aber der Witz reicht nicht für einen ganzen Film.