Basketball

Geteilte Meinungen vor dem Tag der Entscheidung

Die Bundesliga ist gespalten. Am Montag sollen in einer Videokonferenz die nächsten Schritte besprochen werden, ein Konsens dürfte schwer zu erreichen sein.

27.04.2020

Von DPA/SEB

Tabellenführer Bayern München um Nationalspieler Paul Zipser (r.) will die Basketball-Saison fortsetzen. Andere Bundesliga-Klubs tendieren zu einem Abbruch. Foto: Eibner

Tabellenführer Bayern München um Nationalspieler Paul Zipser (r.) will die Basketball-Saison fortsetzen. Andere Bundesliga-Klubs tendieren zu einem Abbruch. Foto: Eibner

Ulm. Erweiterte Playoffs, Turnierformat mit verkleinertem Feld, Geisterspiele an drei Standorten – oder doch der Abbruch? Als letzte der großen deutschen Profiligen hinter dem Fußball ringt die Basketball-Bundesliga in der Corona-Krise um die Fortsetzung ihrer Saison. Am Montag wollen die 17 Klubs und die Ligaspitze ab 12 Uhr in einer Videoschalte entscheiden, ob und wie es weitergeht. „Es ist mir sehr wichtig, dass wir eine Geschlossenheit erzielen und zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen, mit dem am Ende alle Leben können“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz.

Aktuell ist der Spielbetrieb bis zum 30. April ausgesetzt. Die Ligaspitze um Holz hat sich klar positioniert und ist dafür, die Saison ohne Zuschauer fortzusetzen. Bei den Vereinen ergibt sich vor der wegweisenden Schalte ein gespaltenes Stimmungsbild. Klubs wie der frühere Serienmeister Brose Bamberg und Medi Bayreuth plädieren öffentlich für einen Abbruch, Tabellenführer FC Bayern München und die EWE Baskets Oldenburg wollen weitermachen.

„Es ist eine Riesenchance für uns, wenn wir in der Bundesliga nochmal antreten“, sagte Gunnar Wöbke, Geschäftsführer der Skyliners Frankfurt, mit Blick auf die Sonderrolle, die die BBL einnehmen würde. Die deutschen Topligen im Handball, Volleyball und Eishockey haben ihre Saison vorzeitig beendet, auch international gibt es derzeit so gut wie keinen Live-Sport. „Die Sport-Nation wird auf uns schauen und sich für die Spiele interessieren“, argumentierte Wöbke. Vor knapp fünf Wochen hatte die Liga eine endgültige Entscheidung vertagt, nun soll es Klarheit geben. Dies ist ganz im Sinne vieler Vereine. „Wir warten sehnsüchtig darauf, zu erfahren, wie es weitergeht“, sagte Gießens Manager Michael Koch. „Die BBL muss endlich eine Entscheidung treffen, damit die Vereine planen können.“

Zur Vorbereitung haben die Klubs von der Liga mögliche Szenarien zugeschickt bekommen. Folgendes ist dabei wichtig:

Spielplan Fest steht, dass bei ausstehenden dreizehn bis elf Partien pro Team die Hauptrunde nicht einfach normal fortgesetzt werden kann. Stattdessen soll die Saison mit Partien ohne Zuschauer an drei oder vier Orten zu Ende gebracht werden. „Alles andere ist nicht realistisch“, sagte Holz.

Hygiene Ähnlich wie die Fußball-Bundesliga braucht die BBL einen Plan, damit die Politik zustimmt. „Wir haben uns das Konzept der DFL natürlich heruntergeladen und gucken, was wir für den Fall der Saisonfortsetzung für uns umsetzen können“, sagte Holz.

Format Bayern Münchens Geschäftsführer Marko Pesic hatte die Variante ins Spiel gebracht, dass nur die Vereine, die wollen, die Saison vollenden. Damit bräuchte es einen neuen Modus: Denkbar wäre nach spanischem Vorbild, die Finalteilnehmer in Gruppen auszuspielen. Auch eine erweiterte K.o.-Runde könnte möglich sein.

Probleme Den meisten Teams stehen nicht mehr alle Spieler zur Verfügung, manche haben wegen der angespannten finanziellen Lage momentan gar keine Akteure mehr unter Vertrag. So sind in den meisten Fällen alle ausländischen Spieler in ihre Heimatländer gereist. Ob sie für einen Fortsetzung der Saison wieder einreisen wollen und dürfen, ist fraglich. Zudem dürfen manche Teams, wie die bayerischen Vertreter, bis auf weiteres noch nicht in der Halle trainieren.

Andere Bundesligisten wie die Hamburg Towers und die MHP Riesen Ludwigsburg dürfen hingegen bereits in Kleingruppen in der Halle arbeiten. dpa/seb

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Erstellt:
27.04.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 27.04.2020, 06:00 Uhr

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