Ausstellung

Geschweißt, geschmiedet, geschliffen

Eine Schau auf Schloss Hellenstein zeigt, was die Kunst aus dem schwergewichtigen Metall Eisen macht.

23.06.2021

Von BURKHARD MEIER-GROLMAN

Heidenheim. Eisen, geschmiedet, geschweißt, gegossen, ein Material, an dem die Kunst nicht vorbei kann. Jürgen Knubben, der Kurator der Plastikschau „Eisenwege“ auf Schloß Hellenstein in Heidenheim, ist selbst Stahlbildhauer, und er ist gewitzt genug, sich auszurechnen, dass er in Corona-Zeiten mit seinem meist schwergewichtigen Werkstoff nicht in die Vollen gehen kann. Will er dann noch die Verbundenheit mit Zunftkollegen demonstrieren, zeigen, was in 39 Künstlerateliers an Findungen zwischen Figuration und Abstraktion möglich war und ist, dann wird klar, dass hier nur mit dem Kleinformat gehandelt werden kann.

50 Skulpturen sind versammelt, die in einen intensiven Dialog mit dem historischen Ambiente treten. Speziell die südwestdeutsche Bildhauerszene gibt sich hier ein Stelldichein. Jürgen Knubben klammert sich nicht aus, denn er kommt schließlich aus Rottweil, und so darf auch Erich Hauser mit seinen immer noch todschicken Edelstahlkreationen nicht fehlen.

Bekannte tauchen auf, Horst Antes, Franz Bernhard, Gerlinde Beck. Andere, die sich in unterschiedlichster Formensprache um die Kunst im öffentlichen Raum verdient gemacht haben: Bernhard Heiliger, Michael Croissant, Robert Schad, Werner Pokorny, Karl Manfred Rennertz, Andrea Zaumseil, Thomas Röthel, sogar Bernar Venet.

Wer nun alle Spielarten von Eisen durch hat, der sollte sich drunten im Kunstmuseum Heidenheim als Dessert die wirklich aufmüpfige, freche und wilde Malerei des Grieshaber-Schülers Dieter Krieg gönnen. Burkhard Meier-Grolman

Info „Eisenwege“ bis 31. Oktober auf Schloss Hellenstein, „Dieter Krieg“ bis 4.?Juli im Kunstmuseum Heidenheim; www.kunstmuseum-heidenheim.de