Obernau

Gerodet, geholzt

Im Dezember begann die Umgestaltung des Schänzles in Rottenburg. Berthold Biesinger hatte in seinem Leserbrief die Folgen beklagt.

14.01.2021

Von Christian Hörburger, Obernau

Dem Leserbrief von Berthold Biesinger in Sachen Kahlschlag und Denaturierung am Schänzle ist eigentlich nichts hinzuzufügen, doch übersieht der Autor so manches Detail. Zwar hat der Arbeitskreis Stadtbild bereits 2014 mit über 2000 namentlichen Unterschriften sich für die Pflege und den Erhalt des Schänzles ausgesprochen. Aber genau dieses Engagement machte die Stadt stutzig und ließ sie bedenken- und rücksichtslos die Auffüllung des Mühlbachs und der Millionen-Pumpstation verfolgen. Man muss wissen, lieber Herr Biesinger, wo öffentliche Zuschüsse und Gelder der Kommune winken, da wird grundsätzlich gerodet, geholzt und gleich dem emsigen Waldarbeiter die Ernte für die Pellet-Heizungen eingefahren.

Kommt hinzu, dass ein Gutachten (Expertise aus dem bekannten Think-Tank „Imakomm“) lobend über die künftige Ansiedlung der blauen Wander-Libelle (Libelle des Jahres 2021) am Mühlbach spricht. Unter den ökologisch fantastischen Bedingungen ist auch mit der finalen Beheimatung des Seekopfadlers am Schänzle zu rechnen, der die Nishikigoi-Schwärme (kurz: Koi genannt) auf natürliche Weise bei ausufernder Population begrenzen soll. Also alles im Grünen Bereich, lieber Herr Biesinger!