Tübingen · Mühlstraße

Radspur und geplante Sperrung starten am Freitagmorgen

Radler haben auf der Neckarbrücke Vorrang, Autos dürfen nicht geradeaus fahren.

18.09.2019

Von Hannah Möller

Autofahrer können von Freitag an nicht mehr von der Neckarbrücke in die Mühlstraße fahren, die Durchfahrt wird gesperrt. Damit startet eine zweimonatige Testphase, die von der Stadt Tübingen angeordnet wurde, um den Radfahrern auf der Eberhardsbrücke und in der Mühlstraße mehr Sicherheit zu bieten.

So gilt: Autofreie Bahn für Fahrradfahrer. In der Nacht auf Freitag wird auf der Eberhardsbrücke ein vier Meter breiter Radweg aufgemalt, jeweils zwei Meter für beide Richtungen. Dieser wird mit gelben Linien auf der Mitte der Brücke markiert. Von diesem Zeitpunkt an gilt die Sperrung für PKW. Laut städtischer Pressestelle sollen die gelben Radstreifen spätestens zum Betriebsbeginn der Ampelschaltung auf der Neckarbrücke um 6.30 Uhr fertig sein. Der provisorische Radweg wird zum Ende der Testphase am 15. November wieder entfernt.

S-Pedelecs, Elektroroller und Mofas gelten als Ausnahme und dürfen ebenfalls auf dem angebrachten Radweg fahren. Alle anderen motorisierten Zweiräder, also Motorräder und Mopeds, dürfen nicht geradeaus durch die Mühlstraße.

Während des gesamten Zeitraums können Autofahrer von der Gartenstraße aus in die Mühlstraße und auf die Neckarbrücke einbiegen. Als Ausweichrouten bieten sich der Cityring durch den Schlossbergtunnel in Richtung Weststadt an sowie über Lustnau. Hinweisschilder zur Sperrung wurden bereits am Dienstag auf den Zufahrtsstraßen in der Derendinger Straße, der Hechinger Straße, der Europastraße an der Kreuzung zur B28 sowie aus Richtung Reutlingen kommend vor der Blauen Brücke angebracht.

Die Buslinie 10 Richtung Österberg wird ihre Fahrten zur Testphase verdoppeln: An Werktagen fährt die Linie 10 im 15-Minuten-Takt statt alle 30 Minuten, unter der Woche nach 20 Uhr und am Wochenende fahren die Busse im Halbstundentakt statt stündlich.

Verkehrszählungen werden an den entscheidenden Knotenpunkten, vor allem auf den Alternativrouten im Osten und im Westen, gemacht. Bei dem Versuch soll geschaut werden, wie sich die Verkehrsteilnehmer verhalten: Wie ist das Miteinander von Rädern und Bussen? Und was tun die Autofahrer?

„Manchmal braucht eine Verhaltensänderung einen kleinen Anlass“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer. Er bittet alle, „die bisher mit dem Auto über die Neckarbrücke nach Norden fahren, zu prüfen, ob die Fahrt nicht auch ohne Auto gut erledigt werden kann.“

Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden, ob es Ende November nach Abschluss der Testphase eine Befragung über die Bürger-App geben soll, um ein Stimmungsbild der Tübinger über die Verkehrsänderungen zu erfassen.