Buchhandel in Tübingen

Genossenschaft: Eine Initiative will Gastl retten

Eines der traditionsreichsten Geschäfte Tübingens muss schließen. Jetzt will eine Genossenschaft Gastl übernehmen.

01.08.2021

Von ran

Gastl-Inhaberin Angelika Gocht, seit 1984 für die Tübinger Buchhandlung tätig und seit 2011 alleinige Geschäftsführerin, hört altersbedingt auf und fand keinen Nachfolger. Archivbild: Erich Sommer

Gastl-Inhaberin Angelika Gocht, seit 1984 für die Tübinger Buchhandlung tätig und seit 2011 alleinige Geschäftsführerin, hört altersbedingt auf und fand keinen Nachfolger. Archivbild: Erich Sommer

Für viele war es eine Hiobsbotschaft: Die Buchhandlung Gastl in der Tübinger Altstadt werde nach 72 Jahren zum 31. August schließen. Inhaberin Angelika Gocht, seit 1984 für Gastl tätig und seit 2011 alleinige Geschäftsführerin, hört altersbedingt auf und fand keinen Nachfolger. Zwölf Mitarbeiter sind betroffen. Das Buchgeschäft sei nicht einfacher geworden, und Corona habe die Branche hart getroffen, begründete Gocht ihre Entscheidung.

Nun will eine Initiative um Evelyn Ellwart einspringen und Gastl retten. Sie lädt für Donnerstag, 5. August, 19 Uhr in die Cafeteria der Hirsch-Begegnungsstätte zu einem Vorbereitungstreffen für die Genossenschaftsgründung ein. Die drohende Schließung sei ein „Paukenschlag in der Tübinger Buchladenlandschaft“. Weiter hießt es in der Einladung: „Tübingen, die Bücherstadt – was bliebe davon übrig? Online-Versandhandel und große Buchladenketten? Das darf nicht sein.“

Die Buchhandlung wurde im Jahr 1949 von Julie Gastl und Gudrun Schaal gegründet. Sie hatte ihren Sitz ursprünglich am Holzmarkt in der Neuen Straße und zog 2004 zum Lustnauer Tor.