Tübingen
Gemeinsam
Boris Palmers Zehn-Punkte-Plan zum Klimaschutz stand auf einem Abend des „Bürgerprojektes Zukunft Tübingen“ zur Diskussion („Dann gnade uns Gott“, 9. Oktober).
Klimaschutz ist schon lange das Top-Thema unseres OB. Dass er sich dabei auf die Energieversorgung und das Thema Mobilität konzentriert, ist verständlich und richtig. Da hat er politische Handlungsmöglichkeiten. Dessen ungeachtet müssen wir jedoch auch beim persönlichen Konsum, beim Stopp des Landschaftsverbrauchs und bei der Sicherung der materiellen Lebensgrundlagen zukunftsfähig werden.
Mit dem scheinbar materielosen Thema Klima und Energie im Fokus wird oft übersehen, dass beides auch eine Ressourcen-Verbrauchs-Seite hat. Und das sind Stellschrauben, die wir trotz aller Fokussierung auf den Klimawandel und den „point of no return“ nicht außer acht lassen dürfen. Denn was hülfe es uns, wenn wir eine klimaneutrale Energieversorgung hätten, aber kein Land mehr zur Ernährung und für den Naturhaushalt?
Hier will das „Bürgerprojekt Zukunft Tübingen“ ansetzen und weiterkommen. Mit seinen Arbeitskreisen und im Gespräch mit der Bürgerschaft, mit Landwirten, mit Gewerbetreibenden will es auch hier zu neuem Denken und Akzeptanz für die Abkehr vom Wachstums-Paradigma verhelfen.
Insofern ergänzen sich die Initiativen unseres OB und die des Bürgerprojekts. Unterstützen wir ihn also in seinen Bemühungen um die Energieversorgung und eine verträgliche Mobilität und hoffen auf seine Unterstützung für unsere Bemühungen. Zugegeben: Einer allein kann nicht alle Themen beackern. Aber gemeinsam mit arbeitsteiligem Vorgehen könnte es klappen, Tübingen wirklich zukunftsfähig zu machen.