Rückhalt für Rongen

Gemeinderat und Palmer für Natursteinpark

Der Gemeinderat Tübingen und Oberbürgermeister Boris Palmer haben sich klar zu dem Natursteinpark Rongen bekannt: Er soll im Schindhau bleiben.

13.01.2016

Von sg

Rongens Natursteine im Schindhau-Wald. Archivbild: Metz

Rongens Natursteine im Schindhau-Wald. Archivbild: Metz

Tübingen. Wie bereits kurz berichtet, hat der Tübinger Gemeinderat am Montagabend einstimmig eine Resolution beschlossen, die einen Verbleib des Natursteinparks im Schindhau fordert. Der Text wird nun an das Regierungspräsidium als Genehmigungsbehörde und an die zuständigen Landesministerien verschickt. „Wir wollen keine Waldzerstörung“, sagte Bruno Gebhart (AL/Grüne), der Betrieb sei ökologisch wertvoll. Rudi Hurlebaus (CDU) erinnerte daran, dass das Schindhaugelände vorher militärisch genutzt wurde und der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Außerdem: „Jetzt gibt es durch die Steine mehr biologische Vielfalt.“

Dorothea Kliche-Behnke nannte drei Gründe für Rongen: einen unternehmerischen („der Betrieb wurde mit dem Mittelstandspreis 2015 ausgzeichnet“), einen ökologischen (Rongen recycelt Steine) und einen kulturellen (der Natursteinpark sei zum Anziehungspunkt geworden). Ernst Gumrich (Tübinger Liste) sagte: „Der Natursteinpark ist eine Singularität.“ Mit seinem Verbleib im Wald werde kein Präzendenzfall gegen das Waldgesetz geschaffen, wie das Regierungspräsidium fürchte. Für Heiterkeit sorgte Gumrich, als er Palmer aufforderte, Ministerpräsident Winfried Kretschmann für einen Fototermin in den Schindhau zu holen. Er versprach dem seine Stimme bei der Landtagswahl, der seinen Spitzenkandidaten überzeuge, sich für Rongen einzusetzen.

OB Palmer versprach, sich für den Natursteinpark einzusetzen. Er räumte ein: „Vielleicht habe ich gegen meine sonstige Widerborstigkeit zu früh aufgegeben.“ Er stehe voll hinter der Gemeinderatsresolution und will sich in Gesprächen mit dem Regierungspräsidium entsprechend einsetzen.

Parallel zur Gemeinderatssitzung verbreitete Christoph Hölscher von der Initiative Galgenbergstraße eine Erklärung. Tenor: Er sei nicht gegen den Natursteinpark, aber gegen den Schwerlastverkehr. Dieser solle über den Kelternweg am Sudhaus vorbei ausweichen.

Nach dieser Alternative fragte auch Gerlinde Strasdeit (Linke). Palmer antwortete: Der Weg sei geprüft und verworfen worden. Für den Schwerlastverkehr müsste die zu kleine Straße ausgebaut – verbreitert und stabilisiert – werden. „Wir müssten mehrere Millionen Euro in eine Straße ausschließlich für diesen Zweck stecken.“