Geldspenden für die Opfer des Erdbebens

Vier Sprinter voll mit Kleidung und Hygieneartikeln trug die Islamische Vereinigung Mössingen bereits zusammen. Und zehn Helfer fuhren sie zu den Sammelstellen nach Nürtingen und Stuttgart. Seit am frühen Montagmorgen im türkisch-syrischen Grenzgebiet ein schweres Erdbeben Tausende Menschen getötet und Zehntausende verletzt und obdachlos gemacht hat, sammelt der Mössinger Verein Hilfsgüter und Geldspenden.

Insgesamt fast 40 Helfer haben die Spenden entgegengenommen, sagt Vorstandsmitglied Göktug Bas. „Spenden von Mitgliedern und auch sehr vielen Deutschen.“ Über die sozialen Medien hatte er dazu aufgerufen. „Heute fahren von Nürtingen zwei Lkw und von Stuttgart vier Lkw in die Türkei“, sagt Bas.

Wie könnte es anders sein: „Die Stimmung ist sehr down.“ Göktug Bas selbst hat keine Verwandten in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten. Aber einige Vereinsmitglieder schon. Und Bas konnte sich noch nicht einmal mit ihnen austauschen. „Ich war gestern den ganzen Tag nur am Hin- und Herrennen und Kartons beschriften.“ Aber er kann sich vorstellen, wie unerträglich es ist, wenn man seine Angehörigen nach zwei Tagen noch immer nicht erreicht hat. Bas’ Arbeitskollegin habe eine besonders tragische Nachricht erhalten, erzählt er: „Alle ihre sechs Familienangehörigen sind gestorben.“

Die ganze Zeit gehe ihm durch den Kopf, dass er eigentlich in die Türkei fliegen wolle, um zu helfen – wie so viele andere auch. Aber im Moment seien einfach Experten gefragt wie THW und DRK.

In Mössingen sammelt der Verein weiter, allerdings jetzt keine Kleidung mehr. Ohnehin nahmen die Helfer aus hygienischen Gründen nur Kleidung an, die noch nicht getragen wurde. Jetzt hoffen sie auf weitere Geldspenden. Die Hilfsorganisation Hasene International sei ihr Kooperationspartner, sagt Bas, dorthin würde er die eingegangenen Spenden weiterleiten. Ein eigenes Spendenkonto zu eröffnen sei in der kurzen Zeit zu aufwändig gewesen.