Gerold Knehr über den neuen Fußball-Wettbewerb Nations League
Geld macht erfinderisch
Was es im Fußball nicht alles gibt: den Supercup und die Süper Lig. Und sogar eine „Champions League der Amateure“, die eine Brauerei für die Meister der unteren Klassen ins Leben gerufen hat. Auch die internationalen Fußballverbände sind ausgesprochen kreativ, wenn es um neue Verdienstmöglichkeiten geht.
So führt die Uefa nun die Nations League für Nationalteams ein. Darin spielen ab September alle 55 europäische Auswahlmannschaften, aufgeteilt auf vier Ligen à drei oder vier Mannschaften. Der Modus ist recht kompliziert, ja sogar verworren. Vier Mannschaften können sich für die Europameisterschaft qualifizieren, selbst die aus der am schwächsten besetzten Gruppe D. Die bisherige EM-Qualifikation freilich wird weiterhin ausgespielt.
Alles klar? Denkste! Aus der Bundesliga kommt zum Teil harsche Kritik. Die Spieler seien jetzt schon körperlich am Limit, warnt Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Was ihn aber nicht daran hindert, seinerseits über die Einführung einer neuen „Weltliga“ für Vereine nachzudenken. DFB-Chef Reinhard Grindel und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hingegen sprechen sich für die Nations League aus. Kein Wunder, sie wollen sich gut stellen mit der Uefa, die im September die EM 2024 vergibt. Für die hat sich Deutschland beworben.