Kreis Reutlingen

Geheimwaffe gegen Holzdiebstahl in den Wäldern

Auch im Forstbezirk Mittlere Alb werden immer mehr Holzdiebstähle gemeldet. Nun sollen versteckte Sender Diebe überführen.

27.12.2022

Von ST

Der GPS-Tracker wird im Holz versteckt. Wird der Stamm bewegt, sendet der Tracker ein Signal an ein Handy. Bild: Forst BW

Der GPS-Tracker wird im Holz versteckt. Wird der Stamm bewegt, sendet der Tracker ein Signal an ein Handy. Bild: Forst BW

„Bei uns im Forstbezirk sind die Diebe vor allem auf Brennholz aus,“ sagt Thomas Miller, Leiter des Geschäftsbereichs Holzverkauf. „Dabei wird das Brennholz in kleineren Mengen abtransportiert, aber auch ganze Ladungen mit Lastwagen.“ Deshalb setzt auch sein Forstbezirk GPS-Tracker ein, mit denen die Position des Holzes jederzeit überprüft werden kann.

Der Forstbezirk Mittlere Alb erstreckt sich entlang des Albtrauf von St. Johann bis Wiesensteig und Richtung Süden bis in die Gegend von Riedlingen und Ehingen, der Rammert bei Rottenburg gehört auch dazu. Sobald das Holz mit den GPS-Trackern bewegt wird, senden diese Signale aus, anhand derer sich der Weg des gestohlenen Holzes genau verfolgen lässt. Existiert dann keine Abfuhrfreigabe, wird direkt die Polizei eingeschaltet.

„Die GPS-Sender sind dabei so klein, dass sie mit wenig Aufwand problemlos auch in dünnerem Brennholz nahezu unsichtbar versteckt werden können“, erklärt Miller. Durch die aktuelle Energiekrise wird es für Holzdiebe immer lukrativer, Brennholz zu stehlen und dann illegal weiterzuverkaufen. Gestohlene Hölzer können auch durch einen Mehreinschlag von Brennholz nicht ausgeglichen werden, da die baden-württembergischen Forstverantwortlichen nur so viel Holz einschlagen lassen, wie aktuell wieder nachwächst. Durch diese Nachhaltigkeit werde Brennholz, im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, zu einem regenerativen und CO2-neutralen Energieträger, der dem Klimaschutz zugutekomme, sagt Miller.