Eine hinreißende Isabelle Huppert in einem Kammerspiel um Macht und Integrität.

Geheime Staatsaffären

Eine hinreißende Isabelle Huppert in einem Kammerspiel um Macht und Integrität.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Geheime Staatsaffären

Ein Mann, der sich kratzt, sitzt vor einer so klugen wie auffallend eleganten Frau: Richterin Jeanne Charmant-Killman (Isabelle Huppert) reduziert den Vorstandsvorsitzenden Humeau im Nu auf solche kleinen Schwächen, denn im Knast gibt es keine Medikamente gegen seine Hautkrankheit.

Es ist der Auftakt eines wichtigen Falles, bei dem es um gigantische Veruntreuungen in Staatsunternehmen geht. Jeanne, bei der Gegenseite auch als „Piranha? bekannt, schafft es bald, immer tiefer in die illegalen Verflechtungen einzudringen. Spätestens nach einem dilettantischen Mordanschlag kann sie den Fall nicht mehr von ihrem Privatleben trennen. In gewisser Weise teilt sie die versehrte Intimität Humeaus, denn fortan folgen zwei Leibwächter ihr bis in die Wohnung. Dort trauert ihr Mann darüber, wie sehr sie sich von ihrer Arbeit beanspruchen lässt.

Von Jeannes Ermittlungserfolgen erfährt man nur noch nebenbei, wenn jemand wie aus dem Off die letzte Zeitungsmeldung zitiert. Die direkten Gespräche mit den Verdächtigen aus den Chef-Etagen bleiben seltsam substanzlos. Auch wird, wer ins Visier der Justiz geraten ist, anscheinend schnell und geschmeidig ausgetauscht. Eine unabhängige Perspektive leistet sich allenfalls Jeannes blendend aussehender Neffe: „Du bist wie jeder andere?, sagt er ihr einmal, „du hast die Macht, die man dir zugesteht.?

Altmeister Chabrol hat sich von der Korruptionsaffäre um das Staatsunternehmen Elf-Aquitaine in den neunziger Jahren anregen lassen.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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schwibi 29.07.200612:00 Uhr

An sich sehr guter Film mit kleinen Schwächen. Dennoch sehenswert!

Betty 28.07.200612:00 Uhr

Wer nicht schlafen kann, möge sich diesen Film anschauen, denn einschläfernder kann ein Film kaum sein. Man ärgert sich danach richtiggehend: Im Prinzip bietet die Thematik genug Stoff für einen interessanten Film, doch irgendwie haben die Macher es hier geschafft, auch wirklich alles zu verhunzen, was nur geht. Der Zuschauer sucht verzweifelt nach irgendeinem Spannungsbogen während er sich durch pseudoaussagekräftige Kameraeinstellungen, farblose Darsteller und stinklangweilige Dialoge quälen muß. Absolut daneben.

Volker 25.07.200612:00 Uhr

Mit einem Wort: Langweilig
Mit mehreren Worten: Unglaublich langweiliger Film, keine Handlung, keine Spannung, kein Humor, man quält sich bis zum Schluss der dann noch nicht mal ein richtiger ist. So wie der Film endet hätte man ihn auch an jeder beliebigen anderen Stelle beenden können, dem Publikum wäre vergeudete Zeit erspart geblieben.
Ich hätte, so wie es viele andere taten, das Kino vorzeitig verlassen sollen.

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