Tübingen · Klimaschutz

Gegen Zwang zur Fernwärme

Das Bündnis Freie Wärme kritisiert die Tübinger Pläne zur Fernwärme. Sie sei nicht „automatisch ökologischer“.

10.05.2021

Von ST

Das regionale Bündnis Freie Wärme Tübingen, das sich aus Verbänden, Innungen und Betrieben des Handwerks sowie Energiehandelsunternehmen aus dem Wärmemarkt zusammensetzt, kritisiert aus Anlass der angelaufenen Bürgerbefragung das Fernwärmekonzept der Stadt und Stadtwerke Tübingen. In einer Pressemitteilung heißt es: „In Tübingen und umliegenden Gemeinden ist der weitläufige Ausbau monopolistisch geprägter Nahwärme mit Anschluss-, Benutzungszwängen und Verbrennungsverboten für die Bürger geplant.“ Sie sehen ein „weitestgehend im Stillen und in Unkenntnis der Bürger von Stadtverwaltung und den Stadtwerken vorangetriebenes Vorhaben“.

„Zentrale Wärmenetze können unter bestimmten technischen Voraussetzungen und mit entsprechend hohen Abnehmerzahlen ein Lösungsansatz für die Energiewende sein, aber sie sind dadurch nicht automatisch ökologischer und ökonomischer als moderne, individuelle Heizungs- und Ofensysteme unter Einbindung erneuerbarer Energien, über die wir auch verfügen“, sagt Benjamin Schaible, Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Tübingen und einer der Sprecher des Bündnisses. Einer der zentralen Kritikpunkte des Bündnisses ist, dass über die kommunalen Zwangsvorgaben – etwa durch eine Satzung in einem Wohn- und Baugebiet – der marktwirtschaftliche Wettbewerb komplett ausgehebelt werde. In der Regel, um die Umsetzung und Wirtschaftlichkeit des Wärmenetzes überhaupt sicherzustellen.