Gastronomie

„Gastro-Soli“ für Tübinger Wirtschaften

Weil die Lockerungen den Wirten in der Coronakrise kein Auskommen ermöglichen, gibt es jetzt eine Hilfs-Aktion.

21.05.2020

Von eik

Das Motivations-Kärtchen für den „Gastro-Soli“ liegt derzeit in vielen Wirtschaften aus. Bild: Tü-Gast

Das Motivations-Kärtchen für den „Gastro-Soli“ liegt derzeit in vielen Wirtschaften aus. Bild: Tü-Gast

Während der ersten Woche der Lockerungen in der Tübinger Gastronomie waren bei gutem Wetter viele Biergärten und Caféterrassen zwar gefüllt – doch die Umsätze der Wirte werden trotz allem bei Weitem nicht an die Zahlen aus Nicht-Corona-Zeiten heranreichen. Davon gehen örtliche Gastgeber aus, wie sie etwa in der Tübinger Interessenvereinigung „Tü-Gast“ organisiert sind. Alle sind weiterhin auf staatliche Hilfen angewiesen, wollen aber ihre Gäste auch zum Spenden in Form eines „Gastro-Soli“ animieren.

Der „Tü-Gast“-Vorsitzende Alexander Stagl weist gegenüber dem TAGBLATT darauf hin, dass aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten, der zusätzlichen Auflagen und der allgemeinen Stimmung im Moment ein wirtschaftliches Betreiben der Betriebe eigentlich nicht möglich ist. „Und dennoch machen wir es“, so Stagl, „weil es einfach unser Ding ist.“

Das Projekt ist eine Initiative der Tü-Gast und der städtischen Wirtschaftsförderung. Interessierte Gäste sind höflich dazu aufgerufen, ihren Aufenthalt in den Wirtschaften durch einen Zusatz-Obulus von 2 Euro für die Betriebe rentabler zu gestalten. Viele Gastgeber, so die Philosophie, würden derzeit weniger aus (kaum möglichem) Profit-Interesse öffnen, sondern „weil es in ihrer DNA steckt und alle wieder Lust auf Betrieb haben“, so die teilnehmenden Betriebe. Der Solidaritätsbeitrag sei absolut freiwillig und solle auch kein Ersatz für Trinkgeld sein. Es komme den Inhaberinnen zugute. Die teilnehmenden Betriebe trommeln zugleich unter dem Hashtag #wirkommenumzubleiben für anhaltende Solidarität mit den Wirtschaften, die voraussichtlich noch auf Monate zu kämpfen haben werden.