Ski nordisch

Für seine „Jungs“ immer noch die erste Wahl

Hermann Weinbuch geht jetzt in die 25. Weltcup-Saison als Bundestrainer der Komibinierer.

27.11.2020

Von SID

Kuusamo. Im Frühjahr stand die Ära von Bundestrainer Hermann Weinbuch bei den deutschen Kombinierern vor dem Ende. Weil seine Stars ihm das Vertrauen aussprachen, geht er nun an diesem Freitag in seine 25. Weltcup-Saison bei den Nordischen. „Ich habe den Jungs klargemacht: Wenn ihr mich noch haben wollt, brauche ich von euch ein eindeutiges Statement“, erzählte der 60-Jährige nun überraschend freimütig. Das Votum von Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Co. fiel eindeutig aus – der charismatische, zuweilen starrköpfige Meistermacher blieb und soll als Herz und Kopf des neuformierten Trainerteams die einstigen „Dominierer“ zur Stärke der Traumjahre 2015 bis 2018 und zurück auf Augenhöhe mit Norwegen um den fast unschlagbaren Jarl Magnus Riiber führen. „Es reizt uns, wieder die Nummer eins der Welt zu werden. Im Moment sind wir die Nummer zwei“, sagt Weinbuch. Er ist uneitel genug, um infrage zu stellen, ob er für diese Veränderungen noch der geeignete Mann sei. „Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich noch in der richtigen Position bin, ob ich den Jungs noch helfen, sie vorwärts bringen kann“, sagt Weinbuch. Die Alternative wäre gewesen: „Die Segel zu streichen wie der Ronny.“ Ronny Ackermann war erster Weltklasse-Athlet unter Weinbuch, dann lange sein Assistent und einst öffentlich vom Deutschen Skiverband zu dessen Nachfolger ab 2014 (!) erklärt.

Weinbuch, obgleich er mehrmals mit seinem Abschied kokettierte, räumte seinen Stuhl damals und in der Folge nicht. Und Ackermann schmiss sechs Jahre nach seinem nicht erfolgten Amtsantritt hin. Nun liegt der Fokus neben dem Weltcup, der an diesem Freitag (10.50/14.50 Uhr/Eurosport) mit dem Einzel im finnischen Kuusamo beginnt auf der WM in Oberstdorf (23. Februar bis 7. März 2021). Dort soll sich für Weinbuch ein Kreis schließen. 1987 war er dort als Aktiver Team-Weltmeister. sid