Tübingen · Gesellschaft

Bürgerstiftung: Für jeden in Tübingen da

In der Corona-Krise hat die Bürgerstiftung Kulturschaffende mit bisher 150000 Euro unterstützt. Im Herbst soll ein Fest gefeiert werden.

16.04.2021

Von Gernot Stegert

Das Logo der Bürgerstiftung Tübingen.

Das Logo der Bürgerstiftung Tübingen.

Ein Fest, ach, das wäre so schön. Um die Gemeinschaft von Helfern und Empfangenden zu stärken. Um den Kulturschaffenden eine Bühne zu bieten. Um – überhaupt. Constanze Schemann-Grupp würde gerne feiern, sagt die Vorsitzende der Tübinger Bürgerstiftung. Und irgendwie werde es irgendetwas im Herbst geben. Was aber müsse nach der dann aktuellen Corona-Lage entschieden werden.

Die Pandemie und die Beschränkungen zum Schutz vor Infektionen haben vielen Kulturschaffenden den Boden unter den Füßen weggezogen: keine Auftritte, kein Publikum, keine Einnahmen. Die Bürgerstiftung hat deshalb vor einem Jahr einen Corona-Topf eingerichtet. Am 22. März 2020 wurde er genehmigt, zwei Tage später flossen die ersten Zahlungen. 150000 Euro hat die Bürgerstiftung seitdem ausgeschüttet. 109000 Euro davon gingen an Kulturschaffende im Rahmen der TAGBLATT-Spendenaktion von Ende November bis Januar, sagt Schemann-Grupp. Der Bedarf hat nicht nachgelassen. „Es kommen immer noch Menschen, die Unterstützung brauchen.“

Bilanz zieht Schemann-Grupp auch für die Bürgerstiftung selbst. Seit 20 Jahren gibt es sie mittlerweile (siehe Infobox). Am 3. Mai 2001 hat sie die damalige Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer mit 24 Stifterinnen und Stiftern gegründet. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ unterstützt die Stiftung Projekte in den verschiedensten Bereichen, etwa Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Bildung, Umwelt- und Naturschutz oder Soziales. „Man braucht eine lange Zeit, um die Menschen zu überzeugen, dass wir kein abgehobener Club sind, sondern für jeden in Tübingen da sind“, betont Schemann-Grupp.

In den letzten 20 Jahren wurden rund 650000 Euro für Projekte aus verschiedensten Bereichen ausgegeben, beispielsweise für den Kinderschutzbund, die Tübinger Familien- und Altenhilfe, KIT mit dem Projekt Lern-Ort Bauernhof, den Arbeitskreis Leben, das Projekt Kike des Tumorzentrums, für Tima, die Musikschule Tübingen, den Verein „Ein Hospiz für Tübingen“, das „Offene Atelier“ der Kunsthalle, für Tablets in Pflegeheimen oder Laptops im Frauenhaus.

„Was wäre die Stiftung ohne Stifter, Förderer und ohne Freundeskreis. Für all diese Unterstützung danken der Stiftungsrat und der Vorstand ganz herzlich“, ist der Vorsitzenden wichtig. Auch dankt sie dem TAGBLATT für die Weihnachtsspendenaktion.

Jahr für Jahr hat die Bürgerstiftung den Bürgerpreis und einen Ehrenamtspreis, dotiert mit insgesamt 12000 Euro, vergeben. In diesem Jahr wird die Bürgerstiftung aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums und um allen für ihre jahrzehntelange Treue und Mitarbeit zu danken im Herbst ein Jubiläumsfest ausrichten. Auch wenn das Wie noch offen ist.

20 Jahre Bürgerstiftung

Am 3. Mai 2001 haben 24 Stifter und Stifterinnen die Bürgerstiftung mit einem Startkapital von 70000 Mark gegründet. Heute sind es 90 Stifter und Stifterinnen und das Kapital ist auf 1 Million Euro angewachsen. Hinzu kommen 18 Mitglieder des vor fünf Jahren gegründeten Freundeskreises. Diese zahlen jedes Jahr einen fest zugesagten Betrag. Nur so kann die Stiftung in Nullzinsjahren auch feste Hilfen zusagen. Die Stiftungsratsvorsitzende Constanze Schemann-Grupp verlangt auch: „Wer zu uns kommt, muss mitarbeiten.“ Sie übernahm den Vorsitz 2008 von Brigitte Russ-Scherer, die nach ihrer Abwahl als Oberbürgermeisterin Tübingen verließ. Zur Zeit gehören 13 Personen dem Stiftungsrat an und 2 Personen

dem Vorstand.

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Erstellt:
16.04.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 16.04.2021, 01:00 Uhr

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