Für die deutschen Fußballerinnen zählt nur Gold

Zwei Tage vor der Eröffnungsfeier legen die deutschen Fußballerinnen in Sao Paulo los. Das klare Ziel der Truppe von (Noch-)Trainerin Silvia Neid: Gold!

03.08.2016

Von SID

Will unbedingt ins olympische Dorf einziehen: Leonie Maier. Foto: Eibner

Will unbedingt ins olympische Dorf einziehen: Leonie Maier. Foto: Eibner

Sao Paulo. Während sich in Rio viele Sportler erst noch im Olympischen Dorf einrichten, treten die deutschen Fußballerinnen schon ins Rampenlicht. Mit dem ersten Gruppenspiel am Mittwoch (18 Uhr OZ/23 Uhr MESZ/ARD) gegen Simbabwe starten die DFB-Frauen zwei Tage vor der Eröffnungsfeier ihre Gold-Mission. „Das ist natürlich super, dass wir vor den anderen Wettkämpfen so im Fokus stehen“, sagte Teammanagerin Doris Fitschen, „auch wenn es schade ist, dass wir vom Olympia-Trubel hier nicht so viel spüren.“

Spätestens seit der Stadionbesichtigung in der Arena Corinthians am Montag ist aber auch in Sao Paulo das Olympia-Fieber ausgebrochen. „Als die Spielerinnen sich das wunderschöne, große Stadion angeschaut haben, ging das Kribbeln los, alle sind fokussiert und heiß“, berichtete Fitschen. Das gefürchtete Verkehrschaos in der XXL-Metropole meistert der DFB-Tross seit der Ankunft am Samstag dank einer Polizei-Eskorte bei Fahrten durch den Großstadtdschungel bislang bestens. „Das ist beeindruckend, die halten den Verkehr für uns auf. Die Bedingungen sind wirklich sehr gut“, sagte Fitschen.

Störfaktoren kann man im deutschen Lager auch nicht gebrauchen – bei Silvia Neids letztem Turnier als Bundestrainerin soll nach bislang dreimal Bronze (2000, 2004 und 2008) schließlich der erste Olympiasieg her. „Gold ist unser Ziel“, erklärte Neid, die nach Olympia und elf Jahren im Amt das Zepter an ihre Assistentin Steffi Jones übergibt.

Auch die Spielerinnen wollen beim prestigeträchtigen Turnier mit zwölf Teams in drei Gruppen mit aller Macht ins Finale am 19. August im Maracana – denn nur so tauchen sie ein ins olympische Leben. „Wir werden alles daran setzen, dass wir es weit schaffen, ins Dorf einziehen und um eine Medaille spielen können“, sagte Abwehrspielerin Leonie Maier.

Gegen die international unerfahrene „Wundertüte“ aus Simbabwe ist der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister haushoher Favorit. „Das ist eine typisch afrikanische Mannschaft. Die sind immer sehr schnell, robust und kompromisslos“, warnte Neid dennoch.

Doch die weiteren Gegner in der Gruppe F sind deutlich härtere Brocken: Am Samstag geht es im Kampf um den Viertelfinaleinzug gegen den Weltranglistenfünften Australien, drei Tage später in Brasilia gegen den Olympiadritten Kanada. Topfavorit auf Gold sind die USA, die vier von fünf Turnieren gewonnen haben.