Eishockey

Für die DEL ist der Drops gelutscht

Der vorzeitige Saisonabbruch und die fehlenden Play-off-Spiele kommen der Liga sehr teuer zu stehen.

01.04.2020

Von SID

Köln. Rund drei Wochen nach dem vorzeitigen Saisonabbruch sind die Sorgen bei der Deutschen Eishockey Liga (DEL) groß. Geschäftsführer Gernot Tripcke rechnet mit hohen Umsatzverlusten bis zu 20 Millionen Euro. „Die anderen Sportarten haben noch die Hoffnung, dass sie nochmal spielen können. Für uns ist der Drops gelutscht, da wird nichts mehr reinkommen“, sagte der 52-Jährige.

„Der Schaden ist da, der ist zwar anteilig vielleicht nicht so groß wie in anderen Sportligen, aber bei uns ist er dafür schon final“, ergänzte Tripcke. Mit der frühen Entscheidung, die Spielzeit einen Tag vor Play-off-Beginn abzubrechen, ist Tripcke Vorreiter. Während andere große nationale Ligen wie die Handball- und Basketball Bundesliga immer noch den Abbruch als letzte Konsequenz hinauszögern, muss sich der DEL-Ligachef bereits seit dem 10. März mit der großen Agenda an Folgen auseinandersetzen.

Äußerst schwierig gestaltet sich aufgrund der Coronakrise die Suche nach einem neuen Liga-Hauptsponsor. Die Zusammenarbeit mit Covestro endet im Sommer. „Wir haben noch ein paar Verhandlungen. Aber es kann sich jeder denken, dass die teilweise auf Eis gelegt sind. Jeder hat jetzt auch andere Probleme“, erklärte Tripcke. Ein riesiges Problem für die DEL, die extrem auf Sponsoren und Zuschauer angewiesen ist.

Ziel: Insolvenzen verhindern

Abgeschrieben hat Tripcke eine wirtschaftliche Unterstützung aus der Politik, die er nach dem Abbruch gefordert hatte. „Den Schaden zu ersetzen, wird sicherlich nicht möglich sein“, betonte der DEL-Boss, der wie viele Unternehmen Kurzarbeit als effektives Mittel sieht, um die wirtschaftlichen Folgen für die DEL zu verringern: „Wir müssen jetzt zunächst sehen, dass wir die aktuelle Situation und durch die Krise entstehenden Liquiditätsprobleme lösen. Sei es durch Stundung, sei es für den einen oder anderen Mitarbeiter durch Kurzarbeitergeld“, sagte er.

Stefan Adam, Geschäftsführer der Düsseldorfer EG, will keine „Schwarzmalerei“ betreiben. „Wir alle sollten uns einen gewissen Optimismus bewahren“, sagte der 47-Jährige, der in der Situation auch die Möglichkeit sieht, „nachjustieren zu können und manche Dinge zu überdenken.“ Die Aufgabe sei es jetzt, sich für alle Szenarien zu überlegen, die Insolvenzen verhindern. sid

Info Am Lizenzprüfungsbeginn und Abgabetermin am 24. Mai will die DEL festhalten. Was bis dahin rund um die Corona-Pandemie passiert, weiß niemand – auch Eishockey-Deutschland nicht.

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Erstellt:
01.04.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 01.04.2020, 06:00 Uhr

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